inti figgis-vizuete (geb. 1993) verbindet in ihren Kompositionen die multikulturellen Einflüsse ihrer Kindheit. Sie versucht, historische Musikästhetik und experimentelle Praktiken mit trans- und indigenen Zukünften zu versöhnen. Dazu erkundet sie spielerisch klassische und unkonventionelle Klangfarben, Bewegung und Kommunikation zwischen Musiker:innen. Dabei lässt sie den Musiker:innen Freiräume, gemeinsam zu improvisieren. Am wichtigsten sei ihr, einander zuzuhören. Ihre Musik ist klingt luftig durchlässig, fast wie eine eigene Sprache, deren Melodie transformative und gemeinsame Wege findet.
Inti figgis-vizueta ist in einer kreativen Familie aufgewachsen und hat in ihrer Jugend Mandoline gelernt. Lange hat sie sich jedoch keine Karriere als Musikerin vorstellen können. Erst gegen Ende ihrer Schullaufbahn entschied sie, Komposition zu studieren. Heute ist sie damit sehr erfolgreich: Ihre Werke wurden u. a. vom Kronos Quartett, Los Angeles Philharmonic Orchestra und Roomful of Teeth gespielt. Sie arbeitete mit Grammy-Gewinner Andrew Yee und war artist in residence bei New Amsterdam Records, Center for Ballet & the Arts at NYU und JACK Studio program.
Für PODIUM Esslingen und ensemble reflektor komponiert inti figgis-vizueta ein Werk über nichts Geringeres als das Universum selbst. Auf Grundlage des sechsten »Neuen letzten Worts« von Juliane Liebert, »scheiss auf das weltall (reprise)«, erschafft sie ein Werk, das den stetigen Prozess der Ausdehnung des Weltalls nachempfindet. Im Konzert tritt die Komposition in Dialog mit Joseph Haydns »Es ist vollbracht«.