Ein Modellprojekt zur kokreativen Zusammenarbeit von Künstler:innen und Organisationen.
Inside Artists
Mit Inside Artists initiieren das Beethovenfest Bonn und die Liz Mohn Stiftung im Rahmen von »tuned – Netzwerk für zeitgenössische Klassik« der Kulturstiftung des Bundes ein Modellprojekt, das neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Künstler:innen und Institutionen erprobt. Hierzu arbeiten fünf ausgewählte Künstler:innen mit dem Team des Beethovenfests intensiv in einem ganzjährigen Prozess seit Januar 2024 zusammen und entwickeln hierbei außergewöhnliche Projekte für das Festival. Der Prozess wird eng begleitet durch Prof. Dr. Martin Zierold, der als Coach für Organisationsentwicklung in mehreren über das Jahr 2024 verteilten Workshops Formen der Zusammenarbeit zwischen Künstler:innen und Beethovenfest-Mitarbeiter:innen erarbeitet und gemeinsam mit allen Projektbeteiligten kritisch reflektiert.
In einem ausschreibenden Verfahren wurden aus über 50 Bewerbungen folgende Künstler:innen für 2024 ausgewählt:
Bestehende Produktions- und Präsentationsformen im Klassikbetrieb neu denken
Die gegenwärtig vielerorts bestehenden Produktionsbedingungen von Kunstprojekten in klassischen Kulturbetrieben führen vermehrt zu einem Verlust der Beziehungsfähigkeit zwischen Kulturinstitutionen und Künstler:innen. Dies gilt im besonderen Maße im stark ›produktorientierten‹ klassischen Musiklandschaft: Meist gastieren Künstler:innen mit vorgefertigten Programmen, wodurch sich eine Homogenisierung kultureller Angebote ergibt und gleichzeitig Potenziale der kreativen und organisatorischen Zusammenarbeit zwischen Künstler:innen und den Institutionen ungenutzt bleiben.
Kreative Arbeitsformen zwischen künstlerischer Praxis und institutioneller Musikvermittlung fördern
Das Ziel von Inside Artists liegt einerseits darin, den Künstler:innen optimale Rahmenbedingungen zu bieten, um gemeinsam mit dem Team des Beethovenfests durch die eng verzahnte inhaltliche Zusammenarbeit und diverse Coachings wertvolle Ansatzpunkte zur Organisationsentwicklung innerhalb der Institution zu erarbeiten. Andererseits sollen außergewöhnliche Kunstprojekte während der Festivaljahrgänge 2024 und 2025 entwickelt und umgesetzt werden. Dabei werden neue Arbeitsformen der Kooperation zwischen Künstler:innen und Institutionen ermöglicht und hierbei bestmögliche Produktionsbedingungen und Freiräume zur intensiven künstlerischen Ko-Kreation geboten. Es wurden Künstler:innen gesucht, die gemeinsam mit den Teams der Bereiche Programmplanung (inkl. Vermittlung), Development (inkl. Diskurs) und Kommunikation einzigartige und freie Projekte entwickeln. Beispiele an diesen Schnittstellen könnten sein: Künstlerische Content Creators in der Kommunikationsabteilung, diskursive Künstler:innen im Bereich Development oder Ko-Kurator:innen aus einem anderen musikalischen Genre, die innerhalb der Programmabteilung wirken.