Die Flexibilität und Durchschlagskraft von Allan Claytons Stimme als Tenor, kombiniert mit einer magnetischen Bühnenpräsenz, haben zu internationaler Anerkennung in Musik vom Barock bis zur Gegenwart geführt. Diese Vielseitigkeit zeigt sich in den jüngsten Titelrollen, die von Albert Herring und Hamlet bis zu Faust und Candide reichen. Er hat an den führenden Opernhäusern der Welt gearbeitet und sang die Titelrolle in der US-Premiere von Brett Deans »Hamlet«, gefolgt von »Peter Grimes« an der Metropolitan Opera in New York; David in »Die Meistersinger von Nürnberg« am Royal Opera House London und an der Bayerischen Staatsoper sowie in mehreren Produktionen von Barrie Kosky an der Komischen Oper Berlin.
Seit seinem ersten Besuch im Jahr 2008 ist Clayton zehnmal bei den BBC Proms aufgetreten. Zu seinen Beiträgen zählen Vaughan Williams’ »Pastoral Symphony«, Brittens »War Requiem« sowie die Titelrollen in Händels »Jeptha« und Strawinskys »Oedipus Rex«. Seine Welturaufführung von Gerald Barrys »Canada« aus dem Jahr 2017 wurde im Rahmen der BBC Proms 2020 gezeigt.
Im Laufe seiner Karriere ist er mehrfach in der Wigmore Hall aufgetreten, zuletzt als Kurator einer Britten-Reihe, die wegen des Coronavirus unterbrochen werden musste. Im Juni 2020 wurde er als Reaktion auf die Krise für die Special Broadcasts des Hauses ausgewählt. Er hat weltweit Liederabende gegeben, unter anderem mit Werken wie Schuberts »Winterreise« und »Die schöne Müllerin« sowie mit Liedern von Strauss, Wolf, Duparc und Tippett.
Mehrere Komponist:innen haben Liederzyklen speziell für seine Stimme geschrieben, darunter Mark-Anthony Turnage mit »Refugee« und Josephine Stephenson mit »Une saison en enfer«. Als Verfechter der zeitgenössischen Musik trat er in Uraufführungen von George Benjamins »Written on Skin«, Jonathan Doves »The Adventures of Pinocchio« und Gerald Barrys »Alice’s Adventures Underground« auf.
Seine umfangreiche Diskographie reicht von Händel, Mozart und Beethoven bis zu Liszt, Britten und Lukaszewski.