Komponist, Pianist und Klangkünstler Kaan Bulak wurde 1991 in Aachen geboren und verbrachte seine Kindheit in Istanbul, wo er mit 5 Jahren das Klavier kennenlernte. Während seiner Schulzeit in Stuttgart war er Klavierschüler von Andrej Jussow. Nach einigen Ausflügen in die Mathematik und Wirtschaft in Köln fand Bulak zu Klangproduktion und Komposition. Zunächst studierte er am SAE-Institut Berlin, anschließend an der Universität der Künste Berlin. Impulse erhielt er von den Mentoren Jean-Boris Szymczak im Funkhaus Berlin für Klangproduktion und Martin Supper für elektroakustische Komposition.
Zwischen 2018 und 2020 war Bulak einer der Fellows des Beethoven-Jubiläums #bebeethoven. In dieser Zeit recherchierte er Klangkonzepte zur Erweiterung von akustischen Instrumenten, entwickelte mit Martion Audiosysteme gemeinsam den 360°-Lautsprecher »Lynch« und nahm als Künstler-in-Residenz am ZKM Karlsruhe zahlreiche Werke und Experimente auf. Als Künstler-in-Residenz am Cité Internationale des Arts in Paris arbeitete er 2023–2024 an diversen Werken und seiner ersten Oper.
Istanbul und Berlin sind die Städte, die ihn am meisten geprägt haben und zu seiner eigenen Form der Komposition fernab geografischer und kultureller Grenzen inspiriert haben. Auf eine ähnliche Art verschwimmen die Grenzen zwischen akustischen und elektronischen Instrumenten. Am deutlichsten ist dies bei Konzerten seines eigenen Ensembles zu erleben. Streicher, Klavier und Elektronik verschmelzen mithilfe eigens entwickelter Lautsprecher und ungewöhnlichen Techniken und aktivieren das Unterbewusstsein.
Bulak Musik und seine Improvisationen waren bislang auf Bühnen wie dem Opernhaus Zürich, Berliner Philharmonie, Elbphilharmonie Hamburg, Verbier Festival, LSO St. Luke’s London und Şerefiye Sarnıcı Istanbul zu hören. Auf der Bühne und im Studio kollaborierte Bulak mit Künstler:innen aus einem sehr breiten Spektrum wie Sarah Aristidou, Robert Lippok, Cosmin TRG, Anastasia Kobekina, Luise Enzian, Taner Akyol Trio, und vielen mehr. Bulaks erste Cellosonate fand ihren Weg zu Musikhochschulen und wird international als Prüfungswerk ausgewählt.
Bulak lebt in Berlin und betreibt das von ihm gegründete audiovisuelle Kunstlabel Feral Note mit eigenem Tonstudio und Musiksalon. Seine Produktions-Erfahrungen über Klang gibt er in regelmäßigen Workshops an der NYU Berlin (Clive Davis Institute) an Studierende weiter.