Die in Berlin lebende Komponistin, Sängerin, Pianistin und Vintage-Synthesizer-Fan Lisa Morgenstern erlangte erstmals mit dem 2019 im Eigenverlag veröffentlichten Album »Chameleon« große öffentliche Aufmerksamkeit. Produziert von Sebastian Plano, verströmt ihre Musik eine anrührende Anmut, in der ihre mehrere Oktaven überspannende Stimme über betörend atmosphärischen Klavier- und Synthesizer-Linien schwebt. In der Folge führte ihr florierender Ruf – befeuert durch fesselnde Konzerte, bei denen sie oft die Arme zu beiden Seiten ausstreckt und mehrere Instrumente spielt, während sie singt – zu Auftritten in ganz Europa mit Künstlern wie Ólafur Arnalds und Max Cooper sowie auf Festivals und an renommierten Veranstaltungsorten, von Iceland Airwaves im Nationaltheater Reykjavik bis zum Reeperbahn Festival in der Elbphilharmonie Hamburg.
Gleichzeitig hat sich Morgenstern durch die Vielfalt ihrer Kollaborationen einen Namen gemacht. Während der Pandemie wurde sie als Co-Komponistin für Netflix’ Dramaserie »The Empress« (2022) engagiert, und seit der Veröffentlichung von »Chameleon« sind weitere Studio-Kollaborationen mit Casper, Balmorhea und Aukai entstanden. Live-Auftritte mit dem renommierten Frauenchor Bulgarian Voices Berlin und, mit dem Münchner Rundfunkorchester brachten weitere Erfolge. Beide Partner beeinflussten Morgensterns kommendes Album, für das sie auch die komplexen Arrangements schrieb.
Morgensterns breit gefächerter Geschmack hat zweifellos etwas mit ihrer Erziehung als unabhängig denkende Tochter zweier Orchestermusiker:innen aus Deutschland und Bulgarien zu tun. Im Alter von 5 Jahren begann sie mit dem Klavierspiel, bevor sie eine vielversprechende Ballettkarriere einschlug. Als diese jedoch im Alter von 15 Jahren durch eine Verletzung vorzeitig beendet wurde, wandte sie sich wieder dem Schreiben und Aufführen von Musik zu. Eine anhaltende Vorliebe für Tschaikowsky, Prokofjew und Strawinsky verband sich mit einer jugendlichen Leidenschaft für Punk, Metal und später Gothic. Jeder dieser Einflüsse – zusammen mit einem robusten Hunger auf alle Arten anderer Musik, ob älter oder zeitgenössisch – hat ihre Arbeit seither in irgendeiner Weise geprägt.