Lorenzo Coppola wurde in Rom geboren. Er studierte historische Klarinette bei Eric Hoeprich am Königlichen Konservatorium in Den Haag.
Nach seiner Übersiedlung nach Paris im Jahr 1991 begann er mit verschiedenen Ensembles zu musizieren, die sich auf das Spiel auf historischen Instrumenten spezialisiert haben, darunter Les Arts Florissants, La Petite Bande sowie das Freiburger Barockorchester – ein Orchester, das ohne Dirigent auftritt und baorckes, klassisches und frühromantisches Repertoire erarbeitet. Diese Erfahrungen bringt er in Workshops ein, die sich mit historischen Methoden der Repertoirearbeit und der Aufführung ohne Dirigent befassen.
Er widmet auch den historischen Verbindungen zwischen Theater, Oper und Instrumentalmusik große Aufmerksamkeit. Seine Liebe zur Kammermusik teilt er mit Musiker:innen wie Isabelle Faust, Alexander Melnikov, dem Ensemble Zefiro und dem Quatuor Terpsycordes.
Mit der Pianistin Cristina Esclapez gründete er das Ensemble Dialoghi, mit dem die beiden ein breites kammermusikalisches Repertoire erkunden. Dabei legen sie besonderen Wert auf die Kommunikation mit dem Publikum. Das Duo wurde bereits dreimal zum Festival »Chopin und sein Europa« eingeladen.
Seit 2004 unterrichtet Lorenzo Coppola historische Klarinette an der Escola Superior de Música de Catalunya in Barcelona.
Er hat einige bedeutende Werke des Klarinettenrepertoires aufgenommen, darunter das Klarinettenkonzert von Mozart (mit dem Freiburger Barockorchester), das Klarinettenquintett von Mozart (mit dem Kuijken-Quartett) und die Brahms-Sonaten (mit Andreas Staier), für Labels wie Harmonia Mundi, Callyope, Astrée-Auvidis, Challenge und Sony. Im Jahr 2020 spielte er das Klarinettenkonzert von Karol Kurpiński mit dem {oh!} Orkiestra Historyczna für das Fryderyk-Chopin-Institut ein. Eine neue CD des Ensemble Dialoghi mit Musik von Franciszek Lessel, Robert Schumann und Fryderyk Chopin wurde kürzlich veröffentlicht.