Der estnische Grammy-Preisträger Paavo Järvi ist weithin als einer der bedeutendsten Dirigenten der Gegenwart anerkannt und arbeitet eng mit den besten Orchestern der Welt zusammen. Er ist Chefdirigent des Tonhalle-Orchesters Zürich, langjähriger künstlerischer Leiter der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen seit 2004 sowie Gründer und künstlerischer Leiter des Estonian Festival Orchestra. Mit Beginn der Saison 2022/23 ist er außerdem Ehrendirigent des NHK Symphony Orchestra Tokio.
In seiner vierten Saison als Chefdirigent des Tonhalle-Orchesters Zürich nimmt Paavo Järvi in der kürzlich renovierten Großen Tonhalle einen neuen Bruckner-Zyklus in Angriff und vollendet den Mendelssohn-Zyklus, der im vergangenen Jahr den Schwerpunkt bildete. Er schließt die Saison 2022/23 mit Aufführungen und einer Aufnahme von Beethovens Fidelio in einer neuen halbszenischen Produktion unter der Regie von Eva Buchmann ab. Zu den jüngsten Veröffentlichungen gehören eine CD zum 75. Geburtstag von John Adams und eine Aufnahme von Bruckners Symphonie Nr. 7, beide bei Alpha Classics.
Jede Saison schließt mit einer Woche mit Konzerten und Dirigiermeisterkursen beim Pärnu Music Festival in Estland ab, das Paavo Järvi 2011 gegründet hat. Der Erfolg des Festivals und des dort ansässigen Ensembles – des Estonian Festival Orchestra – hat zu einer Reihe hochkarätiger Einladungen geführt, darunter jüngste Auftritte in der Berliner Philharmonie, dem Wiener Konzerthaus, den BBC Proms und der Hamburger Elbphilharmonie. Im Jahr 2019 gab das Estonian Festival Orchestra sein Japan-Debüt mit der Solistin Midori und kehrt im Herbst für seine erste Tournee nach Südkorea nach Asien zurück. Im Frühjahr 2022 veröffentlichte Alpha Classics das dritte Album des Orchesters, Estonian Premieres, mit Werken estnischer Komponisten, die beim Pärnu Music Festival aufgeführt und aufgenommen wurden.
Neben seinen festen Positionen ist Järvi ein gefragter Gastdirigent, der regelmäßig mit den Berliner Philharmonikern, dem Concertgebouworkest, dem Londoner Philharmonia Orchestra und dem New York Philharmonic auftritt. Darüber hinaus unterhält er weiterhin enge Beziehungen zu vielen Orchestern, deren Musikdirektor er zuvor war, darunter das Orchestre de Paris, das Radio-Sinfonieorchester Frankfurt und das NHK Symphony Orchestra.
2019 wurde Paavo Järvi mit einem Opus Klassik als Dirigent des Jahres ausgezeichnet und erhielt den Rheingau Musikpreis 2019 für seine künstlerischen Leistungen mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Zu den weiteren Preisen und Ehrungen gehören ein Grammy Award für seine Einspielung von Sibelius' Kantaten mit dem Estnischen Nationalen Sinfonieorchester, die Auszeichnung Artist of the Year sowohl von Gramophone (Großbritannien) als auch von Diapason (Frankreich) im Jahr 2015 und die Ernennung zum Commandeur de L'Ordre des Arts et des Lettres durch das französische Kulturministerium für seinen Beitrag zur Musik in Frankreich. Im Jahr 2015 wurde er mit der Sibelius-Medaille für seine Bemühungen ausgezeichnet, die Musik des finnischen Komponisten einem breiteren Publikum nahezubringen, und 2012 erhielt er den Hindemith-Preis für Kunst und Kultur.