»Der Verfasser dieser Zeilen sitzt nun abgekühlt am Schreibepulte, doch unvergesslich wird ihm dieser Moment bleiben; Kunst und Wahrheit feiern hier ihren glänzendsten Triumph – und mit Fug und Recht könnte man sagen: non plus ultra! – Wem möchte es wohl gelingen, diese unnennbare Stelle noch zu überbieten?«
Der anonyme Rezensent des Jahres 1824, der hier seine Emotionen beim ersten Einsatz des Chors in Ludwig van Beethovens neunter Sinfonie schildert, hat diesen einen Augenblick wahrscheinlich wirklich nie vergessen. Und wer käme selbst heute noch – in Zeiten der Allverfügbarkeit tausender Aufnahmen des Stückes – darauf, Körper und Geist könnten angesichts des Live-Erlebens der Neunten davon ungerührt bleiben?