Seit Jahren gestaltet Kane Kampmann bereits Lichtinstallationen für Kirchenräume. Das Projekt fürs Beethovenfest Bonn hat sie besonders gereizt: Hier konnte sie zum bilderreichen Haydn’schen Oratorium über den Jahreslauf mit live gespielter Musik ihre Bildersprache entfalten. Das Thema der Natur ist schon lange im Zentrum ihrer Arbeit. Für die Projektionen zu den »Jahreszeiten« hat sie sich auch von den historischen Vorbildern und der Musik inspirieren lassen.
»Ich habe Zeichnungen der Illustratoren des Ursprungsgedichts von Thompson recherchiert und in Antiquariaten Notenoriginale von Haydn gefunden. Dann habe ich auch eigene Zeichnungen angefertigt. Die Aufnahmen für die Untergründe sind Filmausschnitte aus mikroskopischen Aufnahmen.«
Das Ergebnis: Ein spannungsreicher Dialog zwischen der optimistischen Naturmalerei in Haydns Musik, dem lyrischen Text über Landleben, Wetter und Ernte und der Dynamik der bewegten Bilder Kane Kampmanns. Die Genreszenen von bäuerlicher Arbeit und Tugend aus dem 18. Jahrhundert traten den farbigen Bildern von mikroskopischem Leben gegenüber. Abstrakte Formen und Linien, Lichtexplosionen, Musiknoten und Textfetzen schienen wie von der Musik bewegt und veränderten das Hörerlebnis.