Das Mahler Chamber Orchestra [MCO) feierte mit der Saison 2022/2023 sein fünfundzwanzigjähriges Jubiläum. Seit seinen Anfängen 1997 ist das MCO ganz der Vision eines Klanges verpflichtet, der sich aus einer Kultur des Zuhörens in einer agilen und demokratischen, selbstverwalteten Struktur ergibt. Bis heute wird es von seinen Musiker:innen mit Unterstützung eines Management-Teams geleitet. Bis heute prägen die Musiker:innen des Orchesters die künstlerische Identität des MCO maßgeblich.
Claudio Abbado, der Gründungsmentor des Orchesters, inspirierte das Ensemble zu dieser Kultur des einander Zuhörens, musikalisch wie strukturell. Diese Arbeitsweise bestimmt auch die auf mehrere Jahre angelegte Zusammenarbeit mit jedem »Artistic Partner« des MCO, die jeweils einen spezifischen künstlerischen Fokus hat.
Jeder Artistic Partner, die Pianisten Mistsuko Uchida und Leif Ove Andsnes, Der Geiger Pekka Kuusisto, der Conductor Laureate Daniel Harding, Artistic Advisor Daniele Gatti und Artistic Partner for lmmersive Experiences Henrik Oppermann/Schallgeber, gibt den gemeinsamen Projekten eine spezifische künstlerische Handschrift. Diese Partnerschaften haben auch andere enge Kooperationen angestoßen, wie mit George Benjamin, Gustavo Dudamel, Patricia Kopatchinskaja und Yuja Wang.
Der Kern des Orchesters besteht aus 45 Mitgliedern aus 27 Ländern, die zu Proben und Konzerten auf der ganzen Welt zusammenkommen. Residenzen in der Carnegie Hall New York, im Southbank Centre London, in der Berliner Philharmonie, beim Lucerne Festival, dem Heidelberger Frühling, der Mozartwoche Salzburg, dem Festival de Saint-Denis und dem Beijing Music Festival bilden das Rückgrat des globalen Netzwerks.
Der Austausch von Wissen und Erfahrungen ist den MCO-Musiker:innen über das Konzerterlebnis hinaus ein besonderes Anliegen. Weltweit vermittelt das MCO Musik und fördert gemeinsames Lernen und Kreativität jenseits des tradierten Konzertformats. Seit 2012 öffnet Feel the Music die Welt der Musik für gehörlose und hörgeschädigte Kinder durch interaktive Workshops in Schulen und Konzertsälen. Ebenso stark engagieren sich die MCO-Musiker:innen im Rahmen der MCO Academy dafür, ihre Leidenschaft und Expertise an die nächste Musiker:innen-Generation weiterzugeben.
Die pandemiebedingte Konzertpause nutzte das MCO, um sich mit Hilfe öffentlicher Förderung entscheidenden Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalität zu widmen. Gemeinsam mit seinem Artistic Partner for lmmersive Experiences, Henrik Oppermann/ Schallgeber, erforscht es modernste digitale Technologien für ein neues Erlebnis klassischer Musik. In der Virtual Reality-Reihe »Future Presence« können Teilnehmer:innen die Werke aus der Perspektive der Musiker:innen erleben und so in ganz neuer Intensität in die Musik eintauchen.
Seine 25. Saison beginnt das Mahler Chamber Orchestra mit dem großen Finale von »Mozart Momentum 1785/1786« mit Leif Ove Andsnes bei den BBC Proms, in Salzburg und Italien. Mit Mitsuko Uchida reist das MCO erneut durch Europa und die USA, u. a. zur Carnegie Hall. Die Zusammenarbeit mit Pekka Kuusisto gilt der Erforschung neuer Konzertformate. Auf MCO-Debüts wie das der Dirigentin Joana Mallwitz folgen Wiedersehen mit langjährigen Partnern wie George Benjamin. Ihm hat das MCO zwei besondere Projekte zu verdanken: Er dirigiert im Rahmen der MCO Academy seine Oper »Lessons in Love and Violence« und komponiert – nach »Written on Skin« und »Concerto for Orchestra« – ein weiteres Werk eigens für das MCO, das seine Uraufführung im Sommer 2023 erlebt. Eine ausgedehnte Tournee führt das Orchester, Andris Nelsons und Lang Lang in die renommiertesten Häuser Europas. Neue Perspektiven eröffnen sich in der Saison 2024, wenn das MCO für fünf Jahre die Künstlerische Leitung der Musikwoche Hitzacker übernimmt.
Die Jubiläumssaison des Mahler Chamber Orchestra wird von der MCO Foundation großzügig unterstützt.