5.9.-3.10. 2024

Masaa
© Pavel Ovsík

MASAA – vier Musiker, die den Abend preisen, an dem Menschen zusammenkommen und sich intensiv über den Tag austauschen – das ist die Bedeutung des libanesischen Bandnamens. Nähe, Neugierde und Zusammengehörigkeit sind die musikalischen Triebfedern von Masaa. Das Ensemble erzeugt in seiner Musik ein weltbewegende Intensität. Masaa schafft Songs auf höchstem musikalischen Niveau, die zeigen, wie komplex und eng zugleich unser Miteinander ist.

Seit vielen Jahren fasziniert Masaa das Publikum sowohl im Osten (von Tunesien über Aserbaidschan bis in die Türkei) als auch im Westen (von Spanien über Deutschland, wo die vier Musiker leben, bis nach Großbritannien). Auf ihrem letzten Album »Irade« feierte die Band die Aufnahme ihres neuen Mitglieds Reentko Dirks, dessen Gitarrenkünste dem Sound der Gruppe spektakuläre neue Facetten hinzufügen. »Irade« wurde 2021 mit dem Deutschen Jazzpreis in der Kategorie Vokalalbum des Jahres ausgezeichnet. Anlässlich der Veröffentlichung erhielt der in Monheim bei Köln lebende libanesische Sänger, Dichter und Komponist Rabih Lahoud den WDR Jazzpreis.

Das neue, vierte Album »Beit« manifestiert die musikalische Tiefe der Band, ihre einzigartige Klangsprache und den Gestaltungswillen aller Beteiligten. Zwischen Songs mit Tempo und Drive und langsameren, intensiven Stücken macht das Album eine auffallend dynamische Bandbreite auf.
Rabih Lahouds fesselnder Gesang mit einem Stimmumfang über mehrere Oktaven bis in hohe Lagen bildet stets das Gravitationszentrum des Quartetts. Das Spiel des Trompeters Marcus Rust, unverkennbar im zeitgenössischen Jazz verwurzelt, spannt den Bogen von lyrischen Passagen über rhythmische Phrasierungen bis hin zu spannenden Dialogen mit Lahouds Melismen. Schlagzeuger Demian Kappenstein unterstützt und inspiriert mit Leichtigkeit, mal sensibel, mal lauernd oder energisch. Reentko Dirks mischt mit seiner speziellen Doppelhals-Akustikgitarre vielseitige Klänge hinein.

Viele Stücke des Albums basieren auf persönlichen Erfahrungen, die an universelle Gedanken anschließen. Das Miteinander und das gegenseitige Verständnis, aus dem Kreativität entsteht, ist ein zentraler Gedanke von »Beit« (auf Englisch: house, home). »Heimat ist kein bestimmter Ort oder Raum. Es ist etwas, das vor allem auf einer zwischenmenschlichen Ebene entsteht und auf Orte und Räume projiziert wird. Es fasziniert mich, dass wir durch intensive Dialoge eine Art Haus bauen, ein Zuhause schaffen können«, sagt Lahoud. »Dafür brauchen wir einen Ort, an dem Menschen auf Augenhöhe miteinander sein und kommunizieren können. Wenn Musik erklingt, wird neuer, unbekannter Raum vertraut, ein Zuhause entsteht. Durch die damit verbundene Vertrautheit und Sicherheit entsteht die Möglichkeit zu einem freien Ausdruck.«

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