Der Philharmonische Chor der Stadt Bonn wurde 1852 gegründet und ist der Pflege des chorsinfonischen Repertoires seiner Tradition bis heute treu geblieben. Die Mitwirkung bei den städtischen Chorkonzerten unter der Leitung des Bonner Generalmusikdirektors sieht der Chor als seine Hauptaufgabe an. Darüber hinaus wirkt er häufig beim Beethovenfest mit – zuletzt 2021 mit der Aufführung der Melodramfassung des Märchens Königskinder von Engelbert Humperdinck – und gestaltet regelmäßig eigene Konzerte in Bonn und der Region.
Großer Beliebtheit erfreuen sich die im Sommer in Kammerchorbesetzung stattfindenden Benefizkonzerte und musikalischen Führungen auf dem Alten Friedhof in Bonn sowie Advents- und Weihnachtskonzerte in großer Besetzung.
Als musikalischer Botschafter der Beethovenstadt Bonn wird der Philharmonische Chor gerne zu Gastkonzerten und Konzerteinspielungen im In- und Ausland eingeladen. Beim internationalen Lucerne Festival 2013 debütierte der Chor erfolgreich mit »Roméo et Juliette« von Hector Berlioz unter der Leitung von Esa-Pekka Salonen. Zur städtepartnerschaftlichen Bonn-Woche 2022 in Oxford begeisterte er an der Seite des Oxford Philharmonic Orchestra das Publikum im Sheldonian Theatre mit der »Chorfantasie« und der 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven.
Bei seinen zahlreichen Auftritten hat der Philharmonische Chor mit namhaften Dirigenten wie Christoph von Dohnányi und Markus Stenz sowie Spitzenorchestern wie dem Philharmonia Orchestra London oder dem Gürzenich-Orchester zusammengearbeitet. Zu den Höhepunkten der jüngeren musikalischen Arbeit zählen mehrere herausragende Konzerte:
Eine äußerst bewegende und von der Presse hoch gelobte Aufführung des Oratoriums Elias von Felix Mendelssohn-Bartholdy in der Kölner Philharmonie mit hochkarätigen Solisten sowie dem Concerto con Anima, bei der Paul Krämer erstmalig seine beiden Chöre, den Philharmonischen Chor Bonn und die Kartäuserkantorei Köln, in einem Gemeinschaftsprojekt dirigierte.
Ein außergewöhnliches und ergreifendes Konzert war das von Generalmusikdirektor Dirk Kaftan initiierte Friedenskonzert anlässlich des Kriegsbeginns in der Ukraine. Gerne kam der »Philchor« der Einladung nach, spontan bei diesem Friedenskonzert mit dem Beethoven Orchester Bonn unter der Leitung der russischen Dirigentin Anna Skryleva mitzuwirken und mit Beethovens 9. Sinfonie ein Zeichen des Friedens für ein friedvolles, geeintes Europa zu setzen.
Seit 2016 ist Paul Krämer der künstlerische Leiter des Philharmonischen Chores Bonn. Er studierte Dirigieren bei Prof. Marcus Creed und Prof. Peter Dijkstra an der Hochschule für Musik und Tanz Köln und schloss sein Studium mit Bestnote ab. Weitere Impulse erhielt er auf internationalen Meisterkursen sowie in der Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Karina Canellakis, François-Xavier Roth, Markus Stenz. Neben seinen beiden Chören ist Paul Krämer als Dozent für Ensemblegesang an der WDR Chorakademie tätig und übernimmt Gastdirigate bei verschiedenen internationalen Rundfunkchören.