Marie Luise Werneburg Sopran
Viola Blache Sopran
Bernadette Beckermann Mezzosopran
Jacob Lawrence Tenor
Richard Resch Tenor
Sebastian Myrus Bass
Felix Schwandtke Bass
Joosten Ellée Violine
Nadia Zwiener Violine
Anna Schall Zink
Friederike Otto Zink
Sophia Kind Traversflöte
Liam Byrne Gambe
Jonas Nordberg Laute
Philipp Lamprecht Percussion
Elina Albach Cembalo & Orgel/Künstlerische Leitung
Digitales Programmheft
Do. 5.9.
19.30 Uhr, Bonner Münster
Prolog: Vespers & Dreams
Mitwirkende
Ensemble CONTINUUM
Programm
Claudio Monteverdi (1567–1643)
Auszüge aus »Marienvesper«
Im Wechsel mit
Missy Mazzoli (*1980)
»Vespers for a New Dark Age«, arr. für Ensemble von Liam Byrne
Monteverdi
Versiculus & Responsorium: »Deus in adiutorium«
[sex vocibus et sex instrumentis]
Mazzoli
»Wayward Free Radical Dreams«
Monteverdi
Concerto: »Nigra sum«
[Motetto ad una voce]
Mazzoli
»New Dark Age«
Monteverdi
Psalmus: Laetatus sum
[a sei voci]
Mazzoli
»Machine«
Monteverdi
Concerto: »Duo Seraphim«
[a due voci...a tre voci]
Monteverdi
Sonata sopra »Sancta Maria«
Mazzoli
»Hello Lord«
Monteverdi
Concerto: »Audi coelum«
[Prima ad una voce sola, poi nella fine...6 voci]
Salvatore Sciarrino (*1947)
»Appendice alla perfezione«
Monteverdi
Magnificat a 7
[...a sette voci & sei instrumenti]
Mazzoli
Einschub: »Come on All You«
Zum Einlass erklingt
David Lang (*1957)
»Just (after Song of Songs)«
Es folgen Grußworte von
Steven Walter (Intendant Beethovenfest) und
Dr. Christian Jasper (Pfarrverweser/Kaplan)
Einleitung
Prolog
EinleitungZur Feier der Vesper kommt die Gemeinde zusammen. Was für die klösterlichen Gemeinschaften des Christentums gilt, ist auch am Vorabend des Eröffnungskonzerts zum Beethovenfest 2024 nachzuspüren. Cembalistin Elina Albach, bekannt für reduzierte und fokussierte Arrangements von Alter Musik, bringt hier zwei Vespern aus zwei Epochen zusammen: eine sakral, eine säkular, eine aus dem frühen 17., eine aus dem frühen 21. Jahrhundert. Und während Claudio Monteverdis »Marienvesper« trotz frommen Gehalts als selbstbewusst glänzendes Hauptwerk gilt, ist Missy Mazzolis Komposition »Vespers for a New Dark Age« die stille Erkundung einer Gegenwart ohne Rituale, in der Technologie das Geheimnis ausleuchtet. In »Vespers & Dreams« finden die Werke zu einer gemeinsamen Sprache. Nicht die Gegensätze werden betont, sondern beide fangen einander auf, ergänzen und kommentieren sich, bis am Ende einzig die Frage bleibt: Träumen Gamben von elektrischen Gitarren?
Zwei Vespern
Monteverdi und Mazzoli
Zwei VespernAbendlob
Stundengebete strukturieren den Tagesablauf der klösterlichen Gemeinschaften seit den frühen Zeiten des Christentums. Zu den Horen kommen die Mitglieder zusammen, beginnen gemeinsam den Tag und beschließen ihn: Der Lobpreis soll nie abreißen, der Tag stets geheiligt werden. Schon in der jüdischen Tradition, aus der sich diese Gebete entwickelten, kam jenem am Abend – lateinisch »Vespera« – eine wichtige Rolle zu. Nicht umsonst kennt die Musikgeschichte Vertonungen der Vesper-Liturgie von so bedeutenden Komponist:innen wie Vivaldi, Mozart oder Bruckner. Bis ins Mittelalter hinein wurde mit der Vesper auch ein Ritus des Lichts verbunden, eine Öllampe entzündet:
Licht, das die Dunkelheit besiegt.
Es scheint kaum vorstellbar, dass so etwas in demokratischen und fragmentierten Gesellschaften funktioniert, weder in kleinen Gemeinschaften noch im Großen. Das Fehlen kollektiver Momente ist eine seit Anbeginn des bürgerlichen Zeitalters bekannte Klage. Vielleicht überträgt sich im Zwang der Kleinfamilie zum gemeinsamen Abendessen wenigstens einmal am Tag noch eine Erinnerung an die christlichen Rituale zum Einbruch der Nacht.
Missy Mazzoli (*1980) ist eine US-amerikanische Komponistin, die heute in New York lebt. Sie war Composer in Residence des Chicago Symphony Orchestra, schrieb Werke und Arrangements für das Kronos Quartet, die Indie-Rock-Band Efterklang und, als zweite Frau überhaupt, für die Metropolitan Opera. Ihre bekannten Opern wie »The Listeners« und »Breaking The Waves« haben den Ruf, das Genre stilistisch wie inhaltlich in das 21. Jahrhundert geführt zu haben.
Zusammenkunft
Es gibt Zeiten, in denen würde ein Festivalmotto »Mit-einander« leer erscheinen, fast banal. Aber das sind nicht die Zeiten, in denen das diesjährige Beethovenfest steht. Der Prolog am Vorabend des Eröffnungskonzerts findet über zweieinhalb Jahre nach dem russischen Angriff auf die Ukraine statt, fast eines nach dem der Hamas auf Israel, drei Monate nach den Europawahlen, welche die Anziehungskraft menschenfeindlicher Parteien quer durch alle Länder und Gesellschaftsgruppen zeigten, und zwischen Landtagswahlen, die diesen Trend zementieren könnten. »Miteinander« ist heute keine Phrase, sondern ein Wunsch, vielleicht sogar eine Notwendigkeit. Ein Miteinander, um nicht nur die Krisen zu bestehen, die aus gestrigen Geisteshaltungen entsprießen und trennende Risse in die Gesellschaft treiben. Sondern um auch jene Probleme zu bewältigen, die tatsächlich existenziell die Zukunft des menschlichen Lebens bedrohen – wie der Klimawandel, der weite Teile der Erde unbewohnbar und globale Pandemien immer wahrscheinlicher macht.
»Vespers & Dreams« erscheint da als angemessenes Programm, dieses Miteinander musikalisch zu leben, das Bonner Münster als angemessener Ort. Die Künstler:innen von Ensemble CONTINUUM entwarfen den Abend als Suche nach dem Verbindenden in Zeiten der Einsamkeit – Premiere war im Herbst 2020, kurz bevor ein erneuter Corona-Lockdown das gesellschaftliche Leben wieder zum Erliegen brachte. An Aktualität hat das Programm seitdem nichts eingebüßt: »Man hat in diesen vier Jahren gemerkt, dass das menschliche Wesen das Zusammenkommen braucht, etwas, das man in der Technik eben dann doch nicht findet. Es braucht eine spirituelle Zusammenkunft. Und dieses Programm ist auf jeden Fall eine spirituelle Zusammenkunft von Musiker:innen und auch Publikum«, überlegt Elina Albach, Cembalistin, Mastermind und einzige Konstante des Ensembles CONTINUUM.
Missy Mazzoli
»Vespers for a Dark Age«2014 entstanden und 2015 als Album veröffentlicht, ist »Vespers for a New Dark Age« eine Re-Imagination des Vesper-Ritus für das 21. Jahrhundert nach Texten des Dichters Matthew Zapruder, der die Frage nach dem Spirituellen in der hypermodernen Gegenwart stellt. Eingespielt wurde das Werk von einer Gruppe Musiker:innen um Missy Mazzolis Ensemble Victoire und Drummer Glenn Kotche von der Band Wilco. Ergänzt werden die akustischen Abschnitte durch elektronische Interludes. In der Bearbeitung von Liam Byrne für das heutige Konzert werden die elektronischen Instrumente durch das barocke Instrumentarium ersetzt.
Meditation über Technik und Tod
Faszinierend, aber eben auch folgerichtig, dass von den zwei Stücken aus zwei Epochen, die Elina Albach hier verschränkt, nicht das Werk aus dem düsteren 17. Jahrhundert das Dunkle im Titel trägt, sondern das aus dem New York der Gegenwart: Missy Mazzolis »Vespers for a New Dark Age« aus dem Jahr 2014 greift die uralte liturgische Tradition auf, um über das Rituelle der Moderne nachzudenken, das Bedürfnis nach Spiritualität. Anstelle der liturgischen Texte benutzt Mazzoli Lyrik des US-amerikanischen Dichters Matthew Zapruder: Reflexionen über Technik und Tod, arrangiert für ein kammermusikalisches Ensemble und Elektronik. »Eine sinnliche und tiefgründige Meditation über Technologie als Ersatzreligion« nennt Elina Albach das Werk, »einen verzerrten, wilden, blasphemischen Ansatz« die New Yorker Komponistin selbst. Und antwortet damit doch auf eine jahrhundertealte Musiktradition. CONTINUUM bringt diese Komposition nun mit einer der bekanntesten Vespern der Musikgeschichte zusammen: Claudio Monteverdis »Marienvesper« von 1610.
Wobei auch Monteverdi, 1567 geboren, keineswegs durch tiefe Gläubigkeit zu seiner »Marienvesper« inspiriert wurde. In seiner Form klar an den liturgischen Ritus angelehnt, ist das Stück ästhetisch vor allem ein Showreel des Komponisten, der einige Jahre zuvor mit »L’Orfeo« quasi die Oper erfand – und nun um Aufträge der Kirche, vielleicht gar ein geistliches Amt rang. Die »Marienvesper« zeigt alle Facetten seines Schaffens, steht aber doch stets in den Dienst der Liturgie – eine erstaunliche Mischung aus Spiritualität und künstlerischer Selbstdarstellung, die darin wiederum sehr modern wirkt. Für »Vespers & Dreams« hat Elina Albach aus dieser Sammlung vor allem die Concerti ausgewählt, die großen Psalmen hingegen in weiten Teilen nicht übernommen:
»Einerseits hat man diese Mazzoli-Welt und andererseits dann so ein ganz kleines Stück von Monteverdi, zum Beispiel nur mit Lauten, Gesang und Cembalo. Das ist schon sehr, sehr schön, das ist eine ganz eigene Magie, die da entsteht, finde ich.«
Claudio Monteverdi (1567–1643) gilt als einer der großen Pioniere der europäischen Musiktradition. Nicht nur markiert er in seinem Œuvre die Schwelle von der Renaissance zum Barock, seine Madrigale wandern von der Polyphonie zur moderneren barocken Monodie – einer Vereinfachung zur Emotion, einer Konzentration auf die Singstimme. Er schrieb mit »L’Orfeo« ein Werk, welches heute als größter Schritt zur Entwicklung der Oper verstanden wird.
Claudio Monteverdi
»Vespro della Beata Vergine«Gleiten durch die Zeit
Wie kann Alte Musik neu klingen? Diese Frage ist für Elina Albach und ihre Arbeit mit CONTINUUM zentral, seit Jahren gehört sie zu den treibenden Kräften hinter der gegenwärtigen Neuorientierung und Entstaubung der Nische. Dazu gehören neue Arrangements wie bei ihren vielbeachteten reduzierten Interpretationen von Bachs »Johannespassion« und Monteverdis Oper »L’Orfeo«, aber auch das Entdecken eines neuen Repertoires für das Instrumentarium der Alten Musik, etwa ihre für 2025 angekündigte Version von Steve Reichs »Tehillim« für ein Barock-Ensemble.
Das Programm »Vespers & Dreams« ist dabei mit seiner Verschränkung zweier so unterschiedlicher Werke ein exemplarisches Projekt. Und eines, das in Bewegung geblieben ist – für die aktuellen Aufführungen hat etwa Gambist Liam Byrne, dessen musikalische Arbeit zwischen Alter Musik, Pop und Neuer Musik vibriert, die Komposition von Missy Mazzoli erneut arrangiert. Elina Albach erklärt: »Wir sind wieder viel dichter dran am Original. Es ist spannend, dass wir einmal weit weg gehen mussten, um jetzt wieder zum Urtext zurückzukommen. Wie unsere Arbeit insgesamt, ist also auch dieses Stück eine Reise.«
Vom berückenden Ausgangspunkt in Monteverdis »Invitatorium« schieben sich die Klänge der US-Amerikanerin und des italienischen Pioniers des Frühbarock ineinander. Aber anders als in der Plattentektonik entsteht kein Beben, sondern ein harmonisches Gleiten durch die Zeit, ein gegenseitiges Spiegeln und Kommentieren. »Vespers & Dreams« findet Momente von Spiritualität auch dort, wo sie doch so gar nicht gemeint sind.
1610, drei Jahre nach dem wegweisenden »L’Orfeo« veröffentlicht, rätselt die Musikgeschichte noch immer über Monteverdis Werkkomplex mit dem vollständigen Titel »Sanctissimae Virgini Missa senis vocibus ad ecclesiarum choros, ac Vespere pluribus decantandae cum nonnullis sacris concentibus ad Sacella sive Principum Cubicula accommodata« – ist es eine lose Sammlung von Stücken oder ein innovatives Gesamtkunstwerk? Oder eben doch eine Bewerbungsmappe des Komponisten um Aufträge des Heiligen Stuhls? Neben die klassischen Elemente der Vesper treten bei Monteverdi vier Concerti, die über die kirchliche Tradition hinausweisen – und über die musikalische Konvention seiner Gegenwart.
Text: Steffen Greiner
Vokaltext
David Lang
Vokaltext»Just (after Song of Songs)«
just your mouth
just your love
just your anointing oils
just your name
just your chambers
just your love
and my mother’s sons
and my own vineyard
and my soul
just your flock
just your companions
just your kids
just your cheeks
just your neck
just your couch
and my perfume
and my beloved
and my breasts
and my beloved
and my love
just your eyes
and my beloved
our couch
our house
our rafters
and my love
and my beloved
just your shadow
just your fruit
just your banner over me
just your left hand
just your right hand
and my beloved
and my beloved
our wall
and my beloved
and my love
and my fair one
and my love
and my fair one
and my dove
just your face
just your voice
just your voice
just your face
our vineyards
and my beloved
just your flock
and my beloved
and my bed
and my soul
and my soul
and my soul
and my soul
any my mother’s house
just your sword
just your mother
just your wedding
just your heart
and my love
just your eyes
just your veil
just your hair
just your teeth
just your lips
just your mouth
just your cheeks
just your veil
just your neck
just your two breasts
and my love
and my bride
and my heart
and my sister
and my bride
and my heart
just your eyes
just your necklace
just your love
and my sister
and my bride
just your love
just your oils
just your lips
and my bride
just your tongue
just your garments
and my sister
and my bride
just your shoots
and my garden
and by beloved
and my garden
and my sister
and my bride
and my myrrh
and my spice
and my honeycomb
and my honey
and my wine
and my milk
and my heart
and my beloved
and my sister
and my love
and my dove
and my perfect one
and my head
and my locks
and my garment
and my feet
and my beloved
and my hand
and my heart
and my beloved
and my hands
and my fingers
and my beloved
and my beloved
and my soul
and my beloved
just your beloved
just your beloved
and my beloved
just your head
just your locks
just your eyes
just your cheeks
just your lips
just your arms
just your body
just you legs
just your appearance
just your speech
and my beloved
and my friend
just your beloved
and my beloved
just your garden
just your flock
and my beloved
and my beloved
just your flock
and my love
just your eyes
just your hair
just your teeth
just your cheeks
and my dove
and my perfect one
and my mother
and my fancy
and my prince
just your feet
just your rounded thighs
just your navel
just your belly
just your two breasts
just your neck
just your eyes
just your nose
just your head
just your flowing locks
just your breasts
just your breasts
just your breath
just your kisses
and my beloved
just your desire
and my beloved
and my love
our doors
and my beloved
and my mother’s breast
and my mother
and my pomegranates
just your left hand
just your right hand
and my beloved
just your mother
just your heart
just your arm
our sister
and my breasts
just your eyes
and my vineyard
and my very own
and my self
just your voice
and my beloved
Monteverdi | Mazzoli
VokaltextMonteverdi
Versiculus & Responsorium: »Deus in adiutorium«
Deus in adiutorium meum intende.
Domine ad adiuvandum me festina.
Gloria Patri et Filio et Spiritui Sancto: sicut erat in principio, et nunc et semper, et in saecula saeculorum. Amen. Alleluia.
[Gott, mache dich auf, mir zu helfen,
eile mir zu Hilfe, Herr.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. Wie es war im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.]
Mazzoli
»Wayward Free Radical Dreams«
If the heart makes
the sound of two violins
sleeping in a baby carriage
then new technologies
cannot make us
both more loyal and free.
Wayward free radical dreams,
I want to be loyal,
I say it once into the darkness.
Come on all you ghosts,
try to make me forget you.
Monteverdi
Concerto: »Nigra sum«
Nigra sum sed formosa, filiae Jerusalem. Ideo dilexit me rex et introduxit me in cubiculum suum et dixit mihi: Surge, amica mea, et veni. Iam hiems transiit, imber abiit et recessit, flores apparuerunt in terra nostra, tempus putationis advenit.
[Schwarz bin ich, aber schön, ihr Töchter Jerusalems. Darum gewann mich der König lieb; er führte mich in sein Schlafgemach und sagte zu mir: „Steh auf, meine Freundin, und komm! Schon ist der Winter vergangen, der Regen hat sich ganz verzogen, Blumen sind in unserem Land erschienen. Die Zeit ist da, die Reben zu beschneiden.]
Mazzoli
»New Dark Age«
hello lord
sorry I woke you
because my plans
are important to me
and I need things
no one can buy
and don‘t even know
what they are
I know I belong
in this new dark age
Monteverdi
Psalmus 121: »Laetatus sum«
Laetatus sum in his quae dicta sunt mihi: in domum Domini ibimus. Stantes erant pedes nostri in atriis tuis, Jerusalem, quae aedificatur ut civitas: cuius participatio eius in id ipsum. Illuc enim ascenderunt tribus, tribus Domini: testimonium Israel ad confitendum nomini Domini. Quia illic sederunt sedes in iudicio, sedes super domum David.
Rogate quae ad pacem sunt Jerusalem: et abundantia diligentibus te. Fiat pax in virtute tua: et abundantia in turribus tuis. Propter fratres meos et proximos meos, loquebar pacem de te; Propter domum Domini Dei nostri, quaesivi bona tibi.
Gloria Patri et Filio et Spiritui Sancto: sicut erat in principio, et nunc et semper, et in saecula saeculorum.
Amen. Alleluia.
[Ich freute mich über das, was mir gesagt wurde: Wir wollen in das Haus des Herrn gehen. Schon standen unsere Füße in deinen Toren, Jerusalem, Jerusalem, gebaut als Stadt, die als Einheit wohl gefügt da steht. Denn dorthin sind die Stämme des Herrn hinaufgestiegen, zum Zeichen für Israel, den Namen des Herrn zu preisen; denn dort sind die Gerichtssitze aufgestellt, die Throne von Davids Haus.
Bittet um das, was Jerusalem Frieden bringt; wohl soll es denen ergehen, die dich lieben. In deiner Feste* soll Friede herrschen und Wohlstand in deinen hohen Bauten. Für meine Brüder und Freunde wünschte ich dir Frieden; für das Haus des Herrn, unseres Gottes, strebte ich nach deinem Wohl.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. Wie es war im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.]
Mazzoli
»Machine«
I know you can hear me,
I know you are here,
I have heard you cough
and sigh when I pretend
I do not believe
I have to say something important.
Probably no one will die
of anything I say.
Probably no one will live
even a second longer.
Is that true?
Come on all you ghosts,
you can tell me now,
I have seen one of you becoming
and I am no longer afraid,
but ghosts if I must join you
you and I know
I have done my best to leave
behind this machine
anyone with a mind
who cares can enter.
Monteverdi
Concerto: »Duo Seraphim«
Duo Seraphim clamabant alter ad alterum: Sanctus Dominus Deus Sabaoth.
Plena est omnis terra gloria eius. Tres sunt, qui testimonium dant in coelo: Pater, Verbum et Spiritus Sanctus. Et hi tres unum sunt. Sanctus Dominus Deus Sabaoth. Plena est omnis terra gloria eius.
[Zwei Seraphim riefen einander zu: Heilig ist der Herr Gott Sabaoth!
Die ganze Erde ist erfüllt von seiner Herrlichkeit. Drei sind es, die im Himmel Zeugnis geben: der Vater, das Wort und der Heilige Geist; und diese drei sind eins. Heilig ist der Herr Gott Sabaoth! Die ganze Erde ist erfüllt von seiner Herrlichkeit.]
Monteverdi
Sonata sopre »Sancta Maria«
Sancta Maria, ora pro nobis.
[Heilige Maria, bitte für uns.]
Mazzoli
»Hello Lord«
hello lord
are you sorry you woke me
with your tree
birds and wind
were you lonely
was your wife
not beside you
slowly breathing
did she get up
and go off with night
like everything
you made
Monteverdi
Concerto: »Audi coelum«
Audi coelum, verba mea, plena desiderio et perfusa gaudio. Eco: Audio! Dic, quaeso, mihi: Quae est ista quae consurgens ut aurora rutilat, ut benedicam? Eco: Dicam! Dic nam ista pulchra ut luna, electa ut sol, replet laetitia, terras, coelos, maria. Eco: Maria!
Maria Virgo illa dulcis, praedicata de propheta Ezechiel, porta orientalis. Eco: Talis! Illa sacra et felix porta, per quam mors fuit expulsa, introducta autem vita. Eco: Ita! Quae semper tutum est medium inter homines et Deum pro culpis remedium. Eco: Medium! Omnes hanc ergo sequamur qua cum gratia mereamur vitam aeternam, consequamur. Eco: Sequamur! Praestet nobis Deus, Pater hoc et Filius et Mater cuius nomen invocamus dulce. Eco: Amen! Benedicta es, virgo Maria, in saeculorum saecula.
[Höre, Himmel, meine Worte, voll Verlangen und überströmt von Freude. (Ich höre.) Bitte sage mir: Wer ist diese, die leuchtend wie die Morgenröte aufgeht? Sage es mir, damit ich sie seligpreisen kann.
(Ich werde es sagen) Sage es, denn sie ist schön wie der Mond, erlesen wie die Sonne, sie erfüllt Länder, Himmel und Meere mit Freude. (Maria.)
Maria, die liebliche Jungfrau, die der Prophet Ezechiel verkündet hat, das Tor der aufgehenden Sonne? (So ist sie.) Eben die heilige und segensreiche Pforte, durch die der Tod vertrieben, das Leben aber hereingebracht wurde? (So ist es.) Die Vermittlerin zwischen den Menschen und Gott, auf die wir immer vertrauen können, die Heilerin unserer Schuld? (Die Vermittlerin.) Dann laßt uns ihr alle folgen und uns durch diese Gnade das ewige Leben verdienen. Folgen wir ihr. (Folgen wir ihr.) Das gewähre uns Gott, der Vater und der Sohn, und die Mutter, deren lieblichen Namen wir zum Trost für die Armen anrufen. (Amen.) Gepriesen bist du in alle Ewigkeit, Jungfrau Maria.]
Monteverdi
Magnificat a 7
Magnificat anima mea Dominum. Et exultavit spiritus meus in Deo salutari meo. Quia respexit humilitatem ancillae suae: Ecce enim ex hoc beatam me dicent omnes generationes. Quia fecit mihi magna qui potens est: Et sanctum nomen eius. Et misericordia eius a progenie in progenies: timentibus eum.
Fecit potentiam in brachio suo: Dispersit superbos mente cordis sui. Deposuit potentes de sede: Et exaltavit humiles. Esurientes implevit bonis: et divites dimisit inanes. Suscepit Israel puerum suum: recordatus misericordiae suae. Sicut locutus est ad patres nostros: Abraham et semini eius in saecula.
[Laut preist meine Seele den Herrn, und mein Geist jubelt Gott, meinem Retter, zu, denn er hat seine Dienerin in ihrer Niedrigkeit beachtet, und von jetzt an werden mich alle Generationen selig nennen. Denn der Mächtige, heilig sein Name, hat mir Großes getan. Durch alle Generationen zeigt er Erbarmen mit denen,die Ehrfurcht vor ihm haben.
Sein Arm hat sich als stark erwiesen; er hat die Hochmütigen auseinandergetrieben, die Auflehnung planten, er hat Mächtige vom Thron gestürzt und Geringe erhöht, Hungernde reichlich mit Gütern versehen und Reiche leer ausgehen lassen. Er hat sein Erbarmen nicht vergessen und sich seines Kindes Israel angenommen, wie er es unseren Vätern, Abraham und seinen Nachkommen, auf ewig zugesagt hat.]
[Einschub] Mazzoli
»Come on all you«
Come on all you ghosts,
we need you, winter is not
through with us.
The sea seems more
than a little angry ...
sometimes I hear
the crystal factory whirring
Are those your hands
on the switches
ghosts? All day I have been
feeling blind, dizzy and enclosed,
as if I were being carried
in the hand of a great being
who insisted he was still
but I could feel the motion.
Gloria Patri et Filio et Spiritui Sancto: sicut erat in principio, et nunc et semper, et in saecula saeculorum. Amen.
[Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. Wie es war im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen.]
Wir danken den Mitgliedern des Freundeskreises
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im BeethovenfestAwareness
Awareness
Wir – das Beethovenfest Bonn – laden ein, in einem offenen und respektvollen Miteinander Beethovenfeste zu feiern. Dafür wünschen wir uns Achtsamkeit im Umgang miteinander: vor, hinter und auf der Bühne.
Für möglicherweise auftretende Fälle von Grenzüberschreitung ist ein internes Awareness-Team ansprechbar für Publikum, Künstler:innen und Mitarbeiter:innen.
Wir sind erreichbar über eine Telefon-Hotline (+49 (0)228 2010321, im Festival täglich von 10–23 Uhr) oder per E-Mail (achtsamkeit@beethovenfest.de).
Werte und Überzeugungen unseres Miteinander sowie weitere externe Kontaktmöglichkeiten können hier auf unserer Website aufgerufen werden.
Das Beethovenfest Bonn 2024 steht unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst.
Programmheftredaktion:
Sarah Avischag Müller
Noomi J. Bacher
Lektorat:
Heidi Rogge
Die Texte von Steffen Greiner sind Originalbeiträge für dieses Programmheft.