Ein immersives und inszeniertes Orchesterkonzert mit Musik von zwei Komponisten des 20. Jahrhunderts, die auf völlig verschiedene Weise das Erbe der musikalischen Vergangenheit aufgreifen.
Mi. 20.9.
19.30 Uhr, Festivalzentrale an der Kreuzkirche
Mittendrin
- Orchester
- Vergangene Veranstaltung
- € 38
Mitwirkende
Programm
Suite zur Ballettmusik »Pulcinella«
»Metamorphosen« für 23 Solostreicher
Einlass 19:15 Uhr
18:45 Uhr, Festivalzentrale Kreuzkirche, Vorplatz
Konzerteinführung
Michael Struck-Schloen im Gespräch mit Iñigo Giner Miranda
Saalöffnung: 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn
Auf einen Blick
Beschreibung
»Mittendrin« ist ein Konzerterlebnis der außergewöhnlichen Art. Das Publikum darf mit den Musiker:innen der Kammerakademie Potsdam auf Tuchfühlung gehen: Konzertgestalter Iñigo Giner Miranda hebt in seiner Raumdisposition die räumliche Trennung von Orchester und Publikums auf. Dirigent Miguel Pérez Iñesta leitet das unter dem Publikum verteilte Orchester mit zwei Werken des 20. Jahrhunderts, die sich mit dem musikalischen Erbe der Vergangenheit auseinandersetzen. So entwickelt die Musik für die Zuhörer:innen in nächster Nähe zu den Musiker:innen eine fesselnde Intensität.
Richard Strauss’ »Metamorphosen« und Igor Strawinskys Ballettmusik »Pulcinella« lassen sich beide als Abgesänge auf die Musikgeschichte vergangener Epochen verstehen, doch mit völlig unterschiedlicher Haltung. Die »Metamorphosen« lehnen sich in der Besetzung an das barocke Concerto grosso an. Strauss schreibt den 23 Solostreichern eine große Klage über das Ende der klassisch-romantischen Musikperiode in die Saiten, die ihm 1945 sinnbildlich in den Ruinen des zerstörten Münchens aufschien. Tief resignativ endet er mit einem Zitat des Trauermarschs aus Beethovens »Eroica«.
Strawinsky sucht dagegen in der Alten Musik des 18. Jahrhunderts nach Impulsen für ein zeitgemäßes Komponieren. Er findet in den klaren Strukturen und harmonischen Melodien des Barock eine Nüchternheit, die sich von allem übersteigerten Pathos des 19. Jahrhunderts verabschiedet. Für das Ballett »Pulcinella« bearbeitete und verfremdete er Arien und Triosonaten von Giovanni Battista Pergolesi und weiteren barocken Komponisten. Strawinsky charakterisiert sein Werk so: »Dass das Ergebnis bis zu einem gewissen Grad witzig-ironischen, satirischen Charakter haben würde, war vielleicht unumgänglich, denn wer hätte im Jahre 1919 ein solches Material ohne satirische Distanz behandeln können?«
Ein Konzert zum Start des Fellowship-Projekts
Veranstaltungsort
Festivalzentrale an der Kreuzkirche
An der Evangelischen Kirche
53113 Bonn
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