Fünf junge Sänger mit einer facettenreichen Auswahl an Vokalmusik aus aller Welt, von klassisch bis folkloristisch, präsentiert mit jeder Menge Charme und Witz.
Männergesangsverein, aber ohne biederen Anstrich: Fünf junge Sänger aus der Türkei, Großbritannien, Südkorea, Deutschland und Österreich holen das Genre ins 21. Jahrhundert – selbstironisch und unterhaltsam. Damit gehen sie zurück zum Kern dieser Musiktradition: Spaß am gemeinsamen Singen, sängerische Raffinesse und Leidenschaft für die Vokalmusik verschiedenster Kulturen. Ihr Programm reicht von Schubert-Chorliedern über Hanns Eislers Arbeiterlieder bis zu türkischen, jüdischen, schottischen oder deutschen Volksliedern.
das diesjährige Beethovenfest präsentiert sich unter dem Festivalmotto »Miteinander«. Es steht sowohl für die Bedeutung einer demokratischen Gemeinschaft als auch für die verbindende Kraft der Musik. Denn gerade die Musik ist eine gemeinsame, inklusive Sprache, die Begegnungen ohne Barrieren schafft und Zusammengehörigkeit entstehen lässt. Damit möglichst viele Menschen zu überschaubaren Preisen an dem musikalischen Miteinander des Festivals teilnehmen können, unterstützt die Kreissparkasse Köln wieder sehr gerne die Konzerte im Rhein-Sieg-Kreis.
Auch im dritten Jahr seiner Intendanz des Beethovenfests ist es Steven Walter gelungen, internationale Klassik mit spannenden Musikformaten aus unterschiedlichen Genres und Sparten zu verbinden. So bietet das Beethovenfest – neben einer geführten Fahrradtour mit musikalischem Programm und Open-Air-Veranstaltung auf Schloss Miel – fünf Konzerte im Rhein-Sieg-Kreis. Darunter erklingt hochkarätige Kammermusik mit dem gefragten Bratschisten Nils Mönkemeyer, den jungen Nachwuchskünstlern Julian Emanuel Becker an der Orgel und Fabian Müller am Klavier und dem mehrfach ausgezeichneten spanischen Streichquartett Cuarteto Casals, abgerundet mit einem Liederabend des international besetzten Vokal-Quintetts Walhalla zum Seidlwirt.
»Musik ist die gemeinsame Sprache der Menschheit«, im Sinne dieses Zitats des amerikanischen Schriftstellers Henry Longfellow wünsche ich Ihnen unvergessliche Musikmomente.
Alexander Wüerst Vorsitzender des Vorstands der Kreissparkasse Köln
Dieses Konzert wird gefördert durch
Einleitung
Kongeniales Miteinander
Einleitung
Das Ensemble Walhalla zum Seidlwirt passt hervorragend zum diesjährigen Motto des Beethovenfests, denn der originelle Männergesangsverein beweist, wie gut ein Miteinander funktionieren kann: Die Mitglieder stammen aus verschiedenen Nationen – neben Deutschland aus der Türkei, Israel, Österreich und England. Auch musikalisch zelebrieren sie daher die multikulturelle Vielfalt, singen sich quer durch die Genres und Jahrhunderte mitsamt Volksliedern aus ihren Heimatländern und anderen Regionen – die sie mit ihrer sympathischen Art in einer Mischung aus Ernst und Humor präsentieren und sogar das Publikum zum Teil des Ganzen machen. Auf ihrem kunterbunten Programm stehen Werke von berühmten klassischen Liedkomponisten, außerdem Stücke, die es unbedingt zu entdecken gilt – und solche, die schon längst zu Evergreens geworden sind. Eins steht jedenfalls fest: Ohrwürmer sind in diesem Konzert garantiert!
Zum Konzertprogramm
Vereint in Liedern
Man fragt sich natürlich, wie es wohl zu dem wie Nonsens wirkenden Namen des international besetzten Ensembles kam: Alles begann in Berlin, wo die heutigen Mitglieder zusammen klassischen Solo-Gesang an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« studierten. Irgendwann beschlossen sie, als Ausgleich zum nicht so viele Freiheiten bietenden Opernrepertoire dem biederen Image von Männergesangsvereinen ein launiges Upgrade für das 21. Jahrhundert zu verpassen, mit einem Spektrum von äußerst ausgelassenen bis hin zu sehr tiefgründigen Liedern. Zudem wollten sie mit den Mitteln der Musik einen kulturellen Austausch über Grenzen hinweg anstoßen und zusammenbringen, was einander nah und fern ist. Ihr erstes Stammlokal war zunächst die Kiezkneipe »Walhalla« im Stadtteil Moabit, danach wechselten sie in das Gasthaus »Zum Seidlwirt« in der Nähe des berühmten »Ku’damm« – und der Name für ihren Männergesangsverein war gefunden. So witzig und charmant diese Geschichte ist, so sind auch die stimmungsvollen Auftritte dieser A-cappella-Künstler, die zuweilen tänzerische und schauspielerische Einlagen umfassen. Die Programmzusammenstellung geht deutlich über den klassischen Rahmen hinaus, da sie volkstümliche Lieder aus der ganzen Welt einschließt. Dabei ist für sie Humor immer wieder der Treibstoff für eine gelungene Performance. Ein Kritiker meinte deshalb einmal über die Lebensfreude der Truppe: »Ihre Kunst nehmen sie sehr ernst, sich selbst nicht so sehr.«
»Höre fleißig auf alle Volkslieder! Sie sind eine Fundgrube der schönsten Melodien und öffnen dir den Blick in den Charakter der verschiedenen Nationen.«
Diese Gedanken notierte Robert Schumann einst – und die Sänger von Walhalla zum Seidlwirt lieben es, in den verschiedenen Schatzkisten mit ihren vielfältigen folkloristischen Strömungen zu stöbern. Daher gibt es einige hierzulande weitgehend unbekannte Lieder aus der Türkei und zahlreichen anderen Regionen mit schillernden Klangkoloriten und verschiedenen Stimmungen zu entdecken. Das Konzert startet aber zunächst mit einer populären deutschen Weise: »Das Lieben bringt groß’ Freud« in der Vertonung von Max Reger, die er 1899 schrieb und dem Regensburger Liederkranz widmete. Auch das Stück »In einem kühlen Grunde« gilt heute als Volkslied: Es basiert auf einem 1808 verfassten Text von Joseph von Eichendorff, der sich bei einem Aufenthalt in Heidelberg in eine junge Frau verliebt hatte, sie allerdings danach nie wiedersah. Mit den berühmten Zeilen setzte er ihr ein Denkmal, welches besonders als Chorsatz von Friedrich Silcher unsterblich wurde. Nach Oberösterreich geht es mit dem Mundart-Werk »Aus’n Drahrertisch«: Das Lied entstand im 20. Jahrhundert auf einen Text von Leopold Gruber als Hymne der Marktgemeinde Andorf, wo er und der Komponist Anton Maurer viele Jahrzehnte die örtliche Kulturszene prägten. Ebenso erfrischende und marschartige Klänge gibt es mit dem vom Frühling inspirierten Lied »La Fanfare du printemps« aus der Feder des Schweizer Komponisten Joseph Bovet, der bis 1951 lebte.
Große Klassiker
Die berühmten klassischen Komponisten dürfen in diesem Programm nicht fehlen – darunter einige aus der romantischen Epoche. Von Franz Schubert, dem sogenannten »Liederfürsten«, erklingt eine recht unbekannte Schiller-Vertonung für A-cappella-Ensemble: »Dessen Fahne Donnerstürme wallte« ist eine der Strophen des Gedichts »Elysium«. Das Lied entstand 1813 während Schuberts Studienzeit bei Antonio Salieri. Johannes Brahms schrieb seine recht melancholische Version des Volkslieds »In stiller Nacht« im Jahr 1864 und widmete es mit weiteren Stücken der Wiener Singakademie. Auf eine Vorlage von Friedrich Rückert komponierte Felix Mendelssohn Bartholdy 1839 für die Leipziger Liedertafel das ohne Opuszahl erschienene Gelegenheitswerk »Ersatz für Unbestand« – denn der Text hatte ihn »so angesprochen«, dass er ihn »bald nach dem Lesen in Musik gesetzt« hat. Einen Sprung mitten in das 20. Jahrhundert gibt es mit der Kurt Tucholsky-Vertonung von Hanns Eisler aus dem Jahr 1959. Nachdenkliche und bissige Passagen über gesellschaftlich bedenkliche Zustände sind hier zu vernehmen.
Im Konzert von Walhalla zum Seidlwirt sind zudem zahlreiche Gassenhauer zu erleben: »Der Mond ist aufgegangen« etwa zählt zu den äußerst beliebten Prototypen des deutschen Volkslieds. Über die Frage, was die Qualität dieser Gattung ausmache, schrieb Johann Abraham Peter Schulz – der sich die zauberhafte Melodie zu dem berühmten Text von Matthias Claudius ausgedacht hat – im Jahr 1785:
»Das ganze Geheimnis des Volkstons liegt im Schein des Ungesuchten, des Kunstlosen, des Bekannten.« Der Volkston verleihe einem Lied das, »wodurch es sich dem Ohre so schnell und unaufhörlich zurückkehrend einprägt«.
Das passt auch gut zum unvergänglichen Loblied auf die »Berliner Luft«, das aus Paul Linckes populärer Operette über die Mond-Regentin »Frau Luna« aus dem Jahr 1899 stammt – in der drei tollkühne Typen mit einem verrückten Plan »hoch hinaus« wollen: Sie machen sich per Ballon auf den Weg zum Mond. Das berühmte schottische Volkslied »Auld lang syne« und die weltweit gesungene Habanera »La Paloma« des Spaniers Sebastián Iradier bestechen dagegen durch ihre sehnsuchtsvollen Gesten. Die Sänger werden diese Evergreens und die anderen Lieder jedenfalls auf eine unterhaltsame und durchaus selbstironische Art und Weise präsentieren – und das Publikum dabei durch Interaktionen einbinden. Denn auf ihrer Homepage schreiben sie einen Satz, der wunderbar das diesjährige Beethovenfest-Motto »Miteinander« unterstreicht:
»Walhalla zum Seidlwirt garantiert musikalische Intensität, humorige Authentizität und viel Unerwartetes – für ALLE!«
Das Lieben bringt groß Freud Das wissen alle Leut. Weiß mir ein schwarzbraun Mägdelein Mit zwei schwarzbraunen Äugelein, Das mir, das mir, das mir mein Herz erfreut.
Sie hat schwarzbraunes Haar Dazu zwei Äuglein klar Ihr sanfter Blick, ihr Zuckermund hat mir das Herz im Leib verwund’t, hat mir mein Herz verwund’t.
Ein Brieflein schrieb sie mir, Ich soll treu bleiben ihr. Drauf schickt ich ihr ein Sträußelein, Von Rosmarin und Nägelein, Sie soll, sie soll, sie soll mein eigen sein!
Mein eigen soll sie sein Keinem andern mehr als mein. So leben wir in Freud und Leid, Bis Gott uns von einander scheid. Dann Schatz leb wohl, dann Schatz leb ewig wohl!
I came from Alabama, Wid my banjo on my knee, I’m gwyne to Louisiana, My true love for to see; It rain’d all night the day I left, The weather it was dry, The sun so hot I froze to death, Susanna, don’t you cry.
[Refrain:] Oh! Susanna, Oh don’t you cry for me, I’ve come from Alabama Wid by banjo on my knee.
I had a dream de odder night When ebery ting was still, I thought I saw Susanna A coming down de hill; The buck-wheat cake was in her mouth, The tear was in her eye; Says I, »I’m coming from de south, Susanna, don’t you cry.«
[Ref.] Oh! Susanna ...
I soon will be in New Orleans, And den I’ll look all round, And when I find Susanna, I will fall upon de ground. And if I do not find her, Dis man will surely die, And when I’m dead and buried, Susanna, don’t you cry.
Ich kam von Alabama Mit meinem Banjo auf dem Schoß Ich ging nach Louisiana Um meine wahre Liebe zu treffen Es regnete die ganze Nacht, an dem Tag als ich aufbrach Das Wetter war trocken Die Sonne so heiß, dass ich mich zu Tode fror Susanna, wein doch nicht.
[Refrain]: Oh! Susanna, Oh! Wein doch nicht um mich Ich kam von Alabama Mit meinem Banjo auf dem Schoß
Neulich nachts hab ich geträumt Als alles stille war Ich dacht’ ich sah Susanna Wie sie den Hügel runter kam Sie hatte ein Stück Buchweizenkuchen im Mund Und eine Träne im Auge Ich sagte: »Ich komme von Süden her Susanna, wein doch nicht.«
[Ref.] Oh! Susanna ...
Bald bin ich in New Orleans Und dann schau ich mich um Und find ich da Susanna Dann fall ich gradwegs um Doch wenn ich sie nicht finde Wird das mein Ende sein Und wenn ich tot und begraben bin Dann Susanna, weine nicht.
Meine rote Rose ungepflückte Liebe Du bist nur Schmerz Tränen meiner Jugend
Sag ihr, dass ohne sie Alles fehlen wird Alle Geheimnisse, die Liebe Alle Traurigkeit, Freude Und dass ich sie immer noch liebe Und ohne sie nicht leben kann Ohne meine rote Rose
Es sind Jahre vergangen ungepflückte Liebe Du bist nur Schmerz Erinnerungen an die Jugend
Il nous viens le gai printemps (c’est lui l’printemps) Oui, c’est lui, le voici le gai printemps Il nous viens le visage ensoleillé! Sur ses pas les enfants émerveillés, Chante joyeux le retour du mois de may charmant!
Son cortége avec solennité Passe auprés des bois de sapains verts! Et bientôt partous dans l’univers On n’entend plus que les cris Les chants de la gaité!
Tra-la-la!
Quel ravissants ramages Surgissent des buissons Oiseaux des verst bocages C’est vos chansons!
Es kommt der fröhliche Frühling (er ist es). Ja, er ist es, hier ist er, der fröhliche Frühling! Er kommt mit sonnigem Gesicht zu uns! Die Kinder sind ihm auf den Fersen, Singen fröhlich von der Rückkehr des lieblichen Maimonats!
Sein Gefolge geht feierlich An den grünen Tannenwäldern vorbei! Und bald hört man überall Nur noch die Rufe Die Lieder der Fröhlichkeit!
Tra-la-la!
Was für ein wunderschönes Laub Wächst aus den Büschen auf Vögel der grünen Hecken Das sind eure Lieder!
Nachtzeit, Nachtzeit, der Mond schaut Auf die Blume, die im Garten blühte, Die blühende Hyazinthe, Auf unseren kleinen Garten Blickt der Mond herab zur Nachtzeit
Und der Mond dreht sich zu den Wolken und sagt: Gebt den Blumenbeeten einen kleinen Tropfen Wasser! Damit die Hyazinthe in unserem kleinen Garten blühen kann, So sagt der Mond zu den Wolken.
Der Regen kam und klopfte an mein Fenster Sang eine schöne Melodie zu den Blumen in meinem Garten. Und die Hyazinthe antwortet in Freude und Glück Auf den Regen, der an mein Fenster klopfte.
Und morgen werden wir alle in den Garten gehen Und wir werden die weiße Blume dort sehen Und zu Ehren der Hyazinthe wird mein Sohn singen Die Melodie und eine große Freude wird im Garten sein.
Lieblich mundet der Becher Wein, Aber ein Zug, so ist er leer. Süßer schmeckt noch der Liebe Kuss, Aber ein Hauch, so ist’s vorbei.
Lieblich schwillt in der Brust ein Lied, Wird geboren in süßem Weh, Doch auch diese Geburt, wie schnell! Ach nur ein Hauch, so ist’s vorbei!
Ist von Dauer denn kein Genuss? Fülle nur stets den Becher neu! Wiederhole nur Kuss um Kuss, Lied um Lied! Dir ersetze schön Wiederholung den Unbestand.
Der Mond ist aufgegangen, Die goldnen Sternlein prangen Am Himmel hell und klar; Der Wald steht schwarz und schweiget, Und aus den Wiesen steiget Der weiße Nebel wunderbar.
Wie ist die Welt so stille Und in der Dämmrung Hülle So traulich und so hold, Als eine stille Kammer, Wo ihr des Tages Jammer Verschlafen und vergessen sollt!
Seht ihr den Mond dort stehen? Er ist nur halb zu sehen, Und ist doch rund und schön! So sind wohl manche Sachen, Die wir getrost verlachen, Weil unsre Augen sie nicht sehen.
So legt euch denn ihr Brüder In Gottes Namen nieder. Kalt ist der Abendhauch. Verschon uns, Gott, mit Strafen Und laß uns ruhig schlafen Und unsern kranken Nachbarn auch.
Berlin, Hör’ ich den Namen bloß da muss vergnügt ich lachen! Wie kann man da für wenig Moos den dicken Wilhelm machen! Warum lässt man auf märk’schem Sand gern alle Puppen tanzen? Warum ist dort das Heimatland der echte Berliner Pflanzen?
[Refrain:] Ja, Ja, Ja, Ja Das macht die Berliner Luft so mit ihrem holden Duft, wo nur selten was verpufft in dem Duft dieser Luft.
Ich frug ein Kind mit jelbe Schuh: Wie alt bist du denn, Kleene? Da sagt sie schnippisch: »Du? Nanu ick werd’ schon nächstens zehne!« Doch fährt nach Britz sie mit Mama’n Da sagt die kleene Hexe zum Schaffner von der Straßenbahn: »Ick werd’ erscht nächstens sechse!«
[Ref.] Ja Ja Ja Ja Das macht die Berliner Luft …
Der richtige Berliner gibt sich gastfrei und bescheiden, Drum ist er überall beliebt, und jeder mag ihn leiden. Wenn sonst man: »Mir kann keener« sagt, so sagt in jedem Falle, Wenn’s dem Berliner nicht behagt er sanft: »Mir könn’se alle!«
Sollte alte Freundschaft vergessen sein Und ihrer nicht mehr gedacht werden? Sollte alte Freundschaft vergessen sein Und auch die guten alten Zeiten?
[Refrain] Der alten Zeiten wegen, mein Lieber, Der alten Zeiten wegen Lass uns zueinander recht freundlich sein, Der alten Zeiten wegen.
Und gewiss nimmst Du Deinen Maßkrug zur Brust Und gewiss nehm ich den meinen, Und wir nehmen noch einen Becher Freundlichkeit Der alten Zeiten wegen.
[Ref.] Der alten Zeiten wegen, mein Lieber ...
Und hier ist meine Hand, mein treuer Freund, Und schlag ein mit der Deinen! Und dann lass uns einen ordentlichen Schluck nehmen Der alten Zeiten wegen.
Dessen Fahne Donnerstürme wallte, Dessen Ohren Mordgebrüll umhallte, Berge bebten unter dessen Donnergang, Schläft hier linde bei des Baches Rieseln, Der wie Silber spielet über Kieseln; Ihm verhallet wilder Speere Klang.
In stiller Nacht, zur ersten Wacht, Ein Stimm’ begunnt zu klagen, Der nächt’ge Wind hat süß und lind Zu mir den Klang getragen. Von herbem Leid und Traurigkeit Ist mir das Herz zerflossen, Die Blümelein, mit Tränen rein Hab’ ich sie all’ begossen.
Der schöne Mond will untergahn, Für Leid nicht mehr mag scheinen, Die Sterne lan ihr Glitzen stahn, Mit mir sie wollen weinen. Kein Vogelsang noch Freudenklang Man höret in den Lüften, Die wilden Tier’ trauern auch mit mir In Steinen und in Klüften.
Verdumpft, verengt, verpennt, blockiert, So geht das seit zehn Jahren. Wie sind die Deutschen dezimiert, Die einst von Goethe waren! Ein Mittel gibts – und das ist rar. Das Mittel das ist dies: Mensch, ein Mal auf dem Buhlewar! Mensch, ein Mal in Paris!
Als Ludendorff einst Lüttich nahm Und nachher nicht mehr rausfand – Welch Tag für ihn! Der Brave kam Zum ersten Mal ins Ausland. Man denk ihn sich mit Schnurrbarthaar, Mit Orden, Helm und Spieß, Mensch, ein Mal auf dem Buhlewar! Mensch, ein Mal in Paris!
Hannover-Süd und Franken-Nord. Der Horizont wird kleiner. Von Hause kommen wenige fort Und in die Welt fast keiner. Ich wünsch der Angestelltenschar Statt brandenburger Kies: Nur ein Mal auf dem Buhlewar! Nur ein Mal in Paris!
Heute ist der dritte des Monats, O Rose nay narinay, Trete nicht ein in den Garten. Deine Lippen sind honigsüß, deine Zunge ist wie eine Mandel Geliebte deine Hüfte ist schmal, deine Wangen sind wie Knospen.
Heute ist der Zehnte des Monats, O Rose nay narinay, Ich trage das Weizenmehl, Geliebte, ich trage das Weizenmehl. Gebe keiner Verheirateten dein Herz, die Geliebte geht nach Hause und vergisst es nur. Geliebte deine Hüfte ist schmal, deine Wangen sind wie Knospen.
Dein Arakçı (eine Art Kopfbedeckung) ist bei mir, O Rose nay narinay, Geliebte, ich habe es gelegt aufs Feld von Bockshornklee, Geliebte ... Wenn alle auf der Welt hübsch wären, hätte ich trotzdem nur Augen für dich Geliebte deine Hüfte ist schmal, deine Wangen sind wie Knospen.
Wir stimmen dir mit Flötensang, In süßem Ton und Harfenklang, Ein nächtlich’ Lied, zur Freude! Aus deiner Hülle tritt hervor, Dass sich im stillen Abendflor Dein Herz und Auge weide.
Komm, sieh! wie alles schläft und ruht, Und unter Lunens sich’rer Hut Entweicht der Menschen Kummer. Sieh, wie die Gegend vor uns liegt, Als hättest du sie eingewiegt, In süßem Liebesschlummer!
O säume nicht, erhebe dich! Schon wartet deiner wonniglich Das ganze Heer der Sterne: Denn guten Seelen sind sie hold, Und streuen ihnen funkelnd Gold Aus der gewölbten Ferne.
Schließ dich an uns! Auf stiller Bahn Weht dich kein falsches Lüftchen an. Lass dich im Dunkeln grüßen! Noch enger knüpft die Nacht das Band, Wenn Freunde traulich, Hand in Hand, Sich an einander schließen.
Drum laden wir mit Flötensang, In süßem Ton und Harfenklang, Dich ein zu uns’rer Freude; Vereine dich mit unserm Chor, Dass sich im nächtlich stillen Flor Dein Herz und Auge weide.
Als ich Havanna verließ, sah mich niemand gehen. Aber mein kleines Gaucho-Mädchen, das mich so liebt Sie kam den Weg entlang und folgte mir Dasselbe kleine Gaucho-Mädchen, das ich so gerne sehen wollte
Wenn du an deinem Fenster eine sanfte Taube siehst Behandle sie mit Sorgfalt und heiße sie mit Liebe willkommen. So mag es sein, ich leugne ihre Freude nicht Kröne sie mit Blumen, gewähre der Liebe ihre Stunden für mich
Oh, mein Liebling, sei mein Willst du nicht sagen, dass du mich liebst? Alle meine Leidenschaften so zart, oh bitte gib mir deine göttliche Liebe
Beim Iglwirt am Ofntisch do keman mia gern z’samm, De luastg’n Briada ollesammt, da Drahrertisch mit’n nom. Do Schuastagsö, do Mötzgaknecht, do Schneida und do Schmied, De wirkan oe’ am Drahrertisch fleisse mit.
Do heascht de hechste Gmüatlekeit, des is amoe gonz leicht, Do Obma’ is da durstiga, drum is’r an olla hödan g’aicht. De gonze Gsöllschaft is fidö und singt donn meist dazua: »Haet drahn ma um! Heut drahn ma um!« bis in d’Fruah.
Nix Scheenas konns net gem Oes so an Drahrerlem, Mir gehn vor Tags net hoam, So dass de Laet donn moan, Weil uns d’Sunn oewei siagt, Mia san mit’n Monschee z’kriagt.
So san mas gwohnt, so haltn mas a, schreit jeder, was er kann, In hoam gehn loant sö hi und do ans Hausthor oana an Und schloft dann dort sein Dusl aus, do is nix dabei, Denn wer nia koa Reischerl hat, des kann koa Drahrer sei.
Nur g’müatle, jeder Zeit, Vertan den lötztn Kraizer Göd Mia Drahrer voller Fraed, Lem ja nur amoe auf der Wöt, Und wonn de letzte Stund donn schlogt, donn miass ma foat von hier, Flian ma hin foa d’Himmesthia und schrein, moch auf, hörst Peterl frisch, bestö fia uns an Drahrertisch!
Jutta und Ludwig Acker (Bonn) * Dr. Frauke Bachler und Hans-Dieter Hoppe (Rheinbach) * Dr. Rainer und Liane Balzien (Bonn) * Munkhzul Baramsai und Frank Voßen (Bonn) *Christina Barton van Dorp und Dominik Barton (Bonn) * Prof. Dr. Christa Berg (Bonn) * Prof. Dr. Arno und Angela Berger (Bonn) * Klaus Besier (Meckenheim) * Ingeborg Bispinck-Weigand (Nottuln) * Dr. Ulrich und Barbara Bongardt (Bonn) * Anastassia Boutsko (Köln) * Anne Brinkmann (Bonn) * Ingrid Brunswig (Bad Honnef) * Lutz Caje (Bramsche) * Elmar Conrads-Hassel und Dr. Ursula Hassel (Bonn)* Ingeborg und Erich Dederichs (Bonn) * Geneviève Desplanques (Bonn) * Irene Diederichs (Bonn) * Dr. Colin und Elisabeth Dürkop (Sankt Augustin) * Christel Eichen und Ralf Kröger (Meckenheim) * Dr. Gabriele und Ulrich Föckler (Bonn) * Prof. Dr. Eckhard Freyer (Bonn) * Andrea Frost-Hirschi (Spiez/Schweiz) *Johannes Geffert (Langscheid) *Silke und Andree Georg Girg (Bonn) * Margareta Gitizad (Bornheim) * Marta Gutierrez und Simon Huber (Bonn) * Cornelia und Dr. Holger Haas (Bonn) * Sylvia Haas (Bonn) * Christina Ruth Elise Hendges (Bonn) * Renate und L. Hendricks (Bonn) * Heidelore und Prof. Werner P. Herrmann (Königswinter) * Dr. Monika Hörig * Georg Peter Hoffmann und Heide-Marie Ramsauer (Bonn) * Dr. Francesca und Dr. Stefan Hülshörster (Bonn) * Hedwig Hupp (Neunkirchen-Seelscheid) * Karin Ippendorf (Bonn) * Angela Jaschke (Hofheim) * Dr. Michael und Dr. Elisabeth Kaiser (Bonn) * Agnieszka Maria und Jan Kaplan (Hennef) * Dr. Hiltrud Kastenholz und Herbert Küster (Bonn) * Dr. Reinhard Keller (Bonn) * Dr. Ulrich und Marie Louise Kersten (Bonn) * Rolf Kleefuß und Thomas Riedel (Bonn) * Dr. Gerd Knischewski (Meckenheim) * Norbert König und Clotilde Lafont-König (Bonn) * Sylvia Kolbe (Bonn) * Dr. Hans Dieter und Ursula Laux (Meckenheim) * Ute und Dr. Ulrich Kolck (Bonn) * Manfred Koschnick und Arne Siebert (Bonn) * Lilith Küster und Norbert Matthiaß-Küster (Bonn) * Ruth und Bernhard Lahres (Bonn) * Renate Leesmeister (Übach-Palenberg) * Gernot Lehr und Dr. Eva Sewing (Bonn) * Traudl und Reinhard Lenz (Bonn) * Moritz Magdeburg (Brühl) * Heinrich Meurs (Swisttal-Ollheim) * Heinrich Mevißen (Troisdorf) * Dr. Dr. Peter und Dr. Ines Miebach (Bonn( * Karl-Josef Mittler (Königswinter) * Dr. Josef Moch (Köln) * Esther und Laurent Montenay (Bonn)* Katharina und Dr. Jochen Müller-Stromberg (Bonn) *Dr. Gudula Neidert-Buech und Dr. Rudolf Neidert (Wachtberg) * Gerald und Vanessa Neu (Bonn) * Lydia Niewerth (Bonn) * Dr. Natalie und Hinrich Paulsen (Bad Honnef) * Carol Ann Pereira (Bonn) * Gabriele Poerting (Bonn) * Dr. Dorothea Redeker und Dr. Günther Schmelzeisen-Redeker (Alfter) * Ruth Schmidt-Schütte und Hans Helmuth Schmidt (Bergisch Gladbach) * Bettina und Dr. Andreas Rohde (Bonn) * Astrid und Prof. Dr. Tilman Sauerbruch (Bonn) * Monika Schmuck (Bonn) * Markus Schubert (Schkeuditz) * Simone Schuck (Bonn) * Petra Schürkes-Schepping (Bonn) * Dr. Manfred und Jutta von Seggern (Bonn) * Dagmar Skwara (Bonn) * Prof. Dr. Wolfram Steinbeck (Bonn) * Michael Striebich (Bonn) * Dr. Corinna ten Thoren und Martin Frevert (Bornheim) * Verena und Christian Thiemann (Bonn) * Silke und Andreas Tiggemann (Alfter) * Katrin Uhlig (Bonn) * Renate Wirtz (Wachtberg) * Dr. Bettina und Dr. Matthias Wolfgarten (Bonn)
Der internationale MGV Walhalla zum Seidlwirt (mit Sängern aus der Türkei, Israel, Österreich, England und Deutschland) wurde von ehemaligen Gesangsstudenten der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« in Berlin gegründet. Er verpasst dem Genre ›MännerGesangsVerein‹ ein Upgrade fürs 21. Jahrhundert. Die Kerneigenschaften eines Männergesangsvereins – der Spaß am gemeinsamen Musizieren, Ausgelassenheit und Nahbarkeit – sind geblieben. Hinzugekommen sind klassische Gesangskunst, künstlerische Ernsthaftigkeit und eine Portion Selbstironie. Entsprechend vielfältig ist sein Repertoire. Von Klassik und Operette über Barbershop-Songs und Chansons bis zu Volksliedern aus den Heimatländern der Sänger und darüber hinaus ist alles dabei.
Mittlerweile tritt das Ensemble auf renommierten Bühnen im In- und Ausland auf, darunter das Konzerthaus Berlin, die Liszt Akademie Budapest, die Europäische Wochen Passau, der Wiener Musikverein und das Grafenegg Festival. Kammermusikalische Partner:innen von Walhalla zum Seidlwirt sind u. a. Fatma Said, das Wiener Horn Ensemble und das Adelphi Quartet.
Wir – das Beethovenfest Bonn – laden ein, in einem offenen und respektvollen Miteinander Beethovenfeste zu feiern. Dafür wünschen wir uns Achtsamkeit im Umgang miteinander: vor, hinter und auf der Bühne.
Für möglicherweise auftretende Fälle von Grenzüberschreitung ist ein internes Awareness-Team ansprechbar für Publikum, Künstler:innen und Mitarbeiter:innen.
Wir sind erreichbar über eine Telefon-Hotline (+49 (0)228 2010321, im Festival täglich von 10–23 Uhr) oder per E-Mail (achtsamkeit@beethovenfest.de).
Werte und Überzeugungen unseres Miteinander sowie weitere externe Kontaktmöglichkeiten können hier auf unserer Website aufgerufen werden.
Das Beethovenfest Bonn 2024 steht unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst.
Programmheftredaktion: Sarah Avischag Müller Noomi J. Bacher
Die Texte von Heidi Rogge sind Originalbeiträge für dieses Programmheft.