»Es ist, als würde man zwei BMW gleichzeitig fahren«, meinte der Dirigent Michael Schønwandt nach einem Dirigat mit den beiden holländischen Brüdern Lucas (28) und Arthur Jussen (25). Ungeachtet ihrer Jugend sorgen die beiden Pianisten längst international für Furore und werden von Presse und Publikum stürmisch gefeiert.
Zurückliegende Engagements führten sie zu Orchestern wie dem Boston Symphony Orchestra, The Philadelphia Orchestra, Concertgebouworkest, Danish National Symphony Orchestra, City of Birmingham Symphony Orchestra, Academy of St Martin in the Fields und den Sinfonieorchestern in Montréal, Sydney, Singapur und Shanghai. Hier arbeiteten sie mit namhaften Dirigenten wie Christoph Eschenbach, Valery Gergiev, Manfred Honeck, Sir Neville Marriner, Andris Nelsons, Yannick Nezét-Séguin, Jukka-Pekka Saraste und Jaap van Zweden.
In der Spielzeit 2021/2022 sind die Brüder Jussen „Artists in Residence“ beim Konzerthaus Berlin. Saisonbegleitend sind sie hier in Konzerten mit dem Konzerthausorchester, mit Kammermusik und im Rezital zu erleben. Im Januar 2022 werden sie das für sie geschriebene Konzert „Anka kuşu“ (Phönix) für Klavier zu vier Händen und Orchester von Fazıl Say gemeinsam mit den Münchner Philharmonikern unter John Storgårds uraufführen. Weitere Höhepunkte sind Konzerte mit dem Boston Symphony Orchestra, WDR Sinfonieorchester, Mozarteumorchester Salzburg, Netherlands Radio Philharmonic, Academy of St Martin in the Fields sowie ein Beethoven-Zyklus mit dem Netherlands Philharmonic Orchestra.
Rezitale spielen sie u.a. in Berlin, München, Amsterdam, Ghent, Basel, Budapest, Bologna, Turin, Aix-en-Provence. Sie sind zu Gast beim Klavierfestival Ruhr, beim Schleswig-Holstein Musik Festival, Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, Kissinger Sommer, Tivoli Stjernestunder Festival und bei der Schubertiade.
Ihren ersten Klavierunterricht erhielten die Brüder Jussen in ihrem Geburtsort Hilversum. Schon als Kinder durften sie vor der niederländischen Königin Beatrix auftreten, erste Auszeichnungen bei Wettbewerben folgten. 2005 studierten die beiden auf Einladung der portugiesischen Meisterpianistin Maria João Pires fast ein Jahr lang in Portugal und Brasilien. In den darauffolgenden Jahren wurden sie sowohl von Pires als auch von renommierten holländischen Lehrern unterrichtet. Lucas vervollständigte seine Ausbildung bei Menahem Pressler in den USA und bei Dmitri Bashkirov in Madrid. Arthur schloss sein Studium bei Jan Wijn am Konservatorium in Amsterdam ab.