Beethoven meets Neo-Soul, Hip Hop, Tanz und Band: Das Vokalkollektiv A Song For You verwandelt die »Missa solemnis« in ein Fest für alle Sinne.
So. 29.9.
19.30 Uhr, Telekom Forum
A Soulful Missa
- Vokal
- Vergangene Veranstaltung
- € 58 / 48 / 38
Mitwirkende
- A Song For You
- Beethoven Orchester Bonn
- Dirk Kaftan Dirigent
- Stefan Behrisch Arrangement & Rekomposition
- Dhanesh Jayaselan, Noah Slee & Philipp Seliger Idee & Konzept
- Noah Slee Rekomposition
Programm
Rekomposition der »Missa solemnis« von Ludwig van Beethoven (Uraufführung)
18.45 Uhr Einführungsgespräch
Auf einen Blick
- Was erwartet mich?
- Wie klingt das?
»A Soulful Missa« ist eine Uraufführung, wie es klingt, erfahren wir erst im Konzert. Als Höreindruck von A Song For You hier das neueste Album des Vokalkollektivs:
Um Spotify Inhalte zu laden, akzeptieren Sie bitte Spotify als externe Quelle in den Cookie-Einstellungen Akzeptieren
Beschreibung
Beethovens »Missa solemnis« im modernen Soul-Gewand: A Song For You, Fellowship-Ensemble im Beethovenfest 2024, holt das Jubiläumswerk in die Gegenwart. Das kreative Vokalensemble aus Berlin vereint BIPoC-Künstler:innen aus den Bereichen Gesang, Tanz und Musik. Das Kollektiv wurde 2022 von Sänger Noah Slee und Kreativproduzent Dhanesh Jayaselan gegründet und hat sich durch seine dynamischen Shows schnell einen Namen in der Berliner Musik- und Kunstszene gemacht. Seine Konzerte verbinden aktuelle Themen mit Neo-Soul und Hip-Hop auf zeitgenössische Weise und integrieren dabei Theaterelemente.
Für das Beethovenfest 2024 entwickelt das Kollektiv eine »Soulful Missa« aus Beethovens »Missa solemnis«. Zusammen mit dem Beethoven Orchester Bonn rekomponieren die Künstler:innen Beethovens Messe und verbinden sie mit eigenen Groove-getriebenen Songs und Texten – unter voller Ausnutzung von Sound, Raum und Licht und als Erlebnis für alle Sinne.
Das Konzert wird live mitgeschnitten und im zeitlichen Abstand auf beethovenfest.de/magazin veröffentlicht. Aufgrund des besonderen Konzertsettings wird es sichtbare Kameraaufbauten geben und Teile des Publikums werden im Stream zu sehen sein. Wir bitten Sie, auf eigene Foto- und Videoaufnahmen zu verzichten.
Eine Produktion des Beethovenfest Bonn
Veranstaltungsort
Telekom Forum
Landgrabenweg 151
53227 Bonn
Google Maps öffnen BarrierefreiheitHerunterladen
Weitere Infos
Magazin
Alle BeiträgeDigitales Programmheft
So. 29.9.
19.30 Uhr, Telekom Forum
A Soulful Missa
Mitwirkende
A Song For You Vokalensemble
Movement Seven Tanzensemble
Beethoven Orchester Bonn
Myele Manzanza Schlagzeug
Constantin Diedrichs E-Bass
Dirk Kaftan Dirigent
Stefan Behrisch Arrangement & Rekomposition
Noah Slee Rekomposition, Idee & Konzept
Dhanesh Jayaselan, Philipp Seliger Idee & Konzept
Stephanie Ilova Choreografie & Regie Videoeinspieler
Programm
»A Soulful Missa«
Rekomposition der »Missa solemnis« von Ludwig van Beethoven (Uraufführung)
Mit Videoeinspielern
Konzept, Produktion & Regie: Stephanie Ilova
Filmografie: Shawn Fitzgerald Ahern
in Zusammenarbeit mit Philipp Seliger, A Song For You, Movement Seven
- Über den Konzertabend
Konzertlänge: ca. 80 Minuten ohne Pause
Gastronomisches Angebot vor Ort
18.45 Uhr, Casino im Telekom Forum:
Einführungsgespräch mit Philipp Seliger und Stefan BehrischWir danken der Deutschen Telekom AG sehr herzlich für die Überlassung des Telekom Forums.
Zusätzlich zu Blumen schenken wir den Künstler:innen Blüh-Patenschaften, mit deren Hilfe in der Region Bonn Blumenwiesen angelegt werden.
- Konzertmitschnitt
Das Konzert wird live mitgeschnitten und im zeitlichen Abstand auf beethovenfest.de/magazin veröffentlicht. Aufgrund des besonderen Konzertsettings wird es sichtbare Kameraaufbauten geben und Teile des Publikums werden im Stream zu sehen sein. Wir bitten Sie, auf eigene Foto- und Videoaufnahmen zu verzichten.
Das Konzert wird gefördert durch
Das Fellowship-Programm wird gefördert durch
Einleitung
»From the Heart, may it go to the Heart«
Einleitung»Von Herzen – möge es wieder zu Herzen gehen!« ist das Motto, das Beethoven seiner »Missa solemnis« vorangestellt hat – und das sich das Neo-Soul Kollektiv A Song For You für sein neues Projekt gerne zu eigen macht. Seit 2022 hat sich das BIPoC-Kollektiv aus Berlin mit seinen Projekten einen Namen in der Hauptstadt gemacht. Aus voller Seele gesungene, groovige Melodien treffen auf RnB, Hip-Hop und – beim Beethovenfest erstmals auf großes Sinfonieorchester! Die leidenschaftliche Energie der 30 Tänzer:innen, Sänger:innen und Musiker:innen des Kollektivs verschmilzt zu einer eindrucksvollen Performance aus Klang, Bewegung, Licht und Raum.
Musikalisches Mastermind ist Noah Slee, der die Musik zur »Soulful Missa« in Kollaboration mit den Songwritern Tim Granbacka, Aaron Ottignon, Nikolai Siebers, Franka Fairy und Simon Abela geschrieben hat. Den visuellen Part übernimmt bei A Song For You stets der zweite Kopf des Kollektivs, Kreativproduzent Dhanesh Jayaselan. In Bonn wird er unterstützt durch die Choreografin Stephanie Ilova. Sie alle gemeinsam formulieren mit der Rekomposition »A Soulful Missa« Beethovens Herzenswunsch in ein hochaktuelles Plädoyer für unterrepräsentierte Stimmen, Verletzlichkeit und gemeinschaftliche Lebensfreude um.
A Soulful Missa
A Song For You – Beethovenfest-Fellows 2024
Das junge und genre-sprengende Berliner Vokalkollektiv A Song For You ist Beethovenfest-Fellowship-Ensemble 2024 und realisiert in Zusammenarbeit mit dem Beethoven Orchester Bonn eines der großen Jubiläumsprojekte des diesjährigen Festivals – anlässlich von 200 Jahren »Missa solemnis«. A Song For You stellt sich gemeinsam mit dem Beethoven Orchester Bonn der spannenden Aufgabe, nach Vorbild der »Missa solemnis« eine völlig neue, aus der heutigen Zeit heraus entstandene Fassung einer musikalischen Messe zu erschaffen. Noah Slee und Dhanesh Jayaselan, die künstlerischen Leiter von A Song For You, begreifen das Projekt als herausfordernde Chance, sich einem so bedeutsamen Monumentalwerk mit kühnem, frischem Blick und ganz persönlichem Gespür zu nähern. Dabei genießen sie während der mehrmonatigen Projektphase den Freiraum für ästhetische Experimente und phantasievolle Innovationen:
»We never feel forced to anything or to limit ourselves, we just follow the flow of our creative impulses. We can breath out our craziest imaginations.«
– »Wir fühlen keine Zwänge oder Einschränkungen, wir folgen einfach dem Fluss unserer kreativen Impulse. Wir können unsere verrücktesten Fantasien ausleben.«
A Soulful Missa – Vision
Auf den ersten Blick scheint Beethovens erhabene »feierliche Messe« (dt. Übersetzung des Werktitels) mit dem impulsiven, stark individualistischen künstlerischen Schaffen von A Song For You wenig gemein zu haben. Doch schon beim Wahrnehmen der stimmungsvollen Atmosphäre, in die uns der Gospelchor entführt, spätestens aber beim Hören der Songtexte wird deutlich, welch inkludierende, Persönlichkeit und Gemeinschaft gleichermaßen wertschätzende Grundhaltung das BIPoC-Kollektiv musikalisch transportieren möchte.
»We all have individual backgrounds, our very own cultural heritage and we are proud of this.«
– »Jede:r von uns hat einen individuellen Hintergrund, ein eigenes kulturelles Erbe, und darauf sind wir stolz.«
Auch Beethoven komponierte mit seiner Missa keinen einzig wahren, konfessionell gebundenen Gottesdienst, sondern suchte nach möglichen Berührungspunkten für jede:n Einzelne:n seines Publikums. Sein Werk stellt den Versuch dar, mit Musik ganz private »religiöse Gefühle zu erwecken und dauernd zu machen«, wie Beethoven 1824 in einem Brief an einen Freund schreibt. So werden die Musizierenden wie die Hörenden ganz auf sich selbst und ihr eigenes Erleben verwiesen. Diese besondere Art der Selbstreflexion und Dankbarkeit für jedwede Erfahrung, ja für »alle Facetten der Existenz« (in den Worten von Noah Slee) beflügelt auch die Arbeit von A Song For You und zeichnet sie aus.
»In this show we share our own experiences as spiritual beings. It’s like a prayer. We try to connect within the ensemble and with the audience and to honour the whole eternity – God, humans and nature.«
– »In dieser Show teilen wir unsere Erfahrungen als spirituelle Wesen. Es ist wie ein Gebet. Wir versuchen, uns innerhalb des Ensembles und mit dem Publikum zu verbinden und die ganze Ewigkeit zu ehren – Gott, Menschen und die Natur.«
Beethovens »Missa solemnis« als Vorbild
Ideal
Schon zeitgenössische Kritiker befanden nach den ersten Aufführungen der »Missa solemnis«, dass sie als Gottesdienstmusik allzu spektakulär und großspurig daherkomme. Eher gleiche sie einer dramatischen Handlung, einem geistlichen Oratorium, als einer liturgischen Komposition. Beethoven wollte mit den vielen spannungsgeladenen und kontrastreichen musikalischen Wendungen seiner Missa Erregung und Betroffenheit hervorrufen. Noah Slee und Dhanesh Jayaselan sehen hier die Verbindung zwischen Beethoven und ihrer eigenen Musik: Auch heute hätten wir Sehnsucht nach intensiven Gefühlen beim Musikgenuss. Diese Sehnsucht zu erfüllen, sei geradezu ein Ideal für A Song For You.
»Our music is about taking space and reclaming space – a space where feelings and emotions can exist and be processed. We try to follow our own extreme instinct, always challenging ourselves.«
– »In unserer Musik geht es darum, sich Raum zu nehmen und Raum zurückzugewinnen – einen Raum, in dem Gefühle und Emotionen existieren und verarbeitet werden können. Wir versuchen, auch den extremen eigenen Instinkten zu folgen, was immer wieder herauszufordernd ist.«
Dabei sind abrupte Steigerungen und Einbrüche, wie Beethoven sie nutzte, im Soul eher unüblich. Starke Kontraste und künstlerische Intensität finden sich in »A Soulful Missa« eher in treibenden Grooves und zarten Stimmen, die unter die Haut gehen. Abwechslungsreiche Choreografien und überraschende visuelle Elementen tun ihr übriges.
Form
Die grundsätzliche fünfteilige Form der »Missa solemnis« wurde übernommen und in fünf große »Chapters« umgewandelt, die die Überschriften des Originals tragen: Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus und Agnus Dei. Die Art der Verwendung des musikalischen Materials der Beethovenschen Vorlage lässt sich am ehesten als Sample bezeichnen. So tauchen verschiedene Originalstimmen als Einschübe in den Melodien anderer Instrumente der Rekomposition wieder auf. Auch einzelne rhythmische Elemente, Basslinien oder Harmoniefolgen lassen sich wiederfinden und verleihen der »Soulful Missa« einen besonderen, vielschichtigen Charakter. Die Originalbesetzung der Beethovenschen »Missa solemnis« findet sich nur im Orchester wieder. Ergänzend hinzu kommen Gospel-Schlagzeug, E-Bass und der 24-köpfige A Song For You-Chor mit wechselnden Solist:innen. Auch vier Tänzer:innen gehören zum Ensemble.
A Soulful Missa – Kapitel und Ihre Bedeutung
Beim genauen Hinhören lassen sich einzelne Melodien und Rhythmen des Originals von Beethoven wiedererkennen. Der Text ist hingegen neu geschrieben, in englischer Sprache und bestimmt von zeitgenössischen Themen des Ensembles. Die Bedeutung und musikalischen Referenzen der Kapitel im Einzelnen:
Kyrie
Das Kyrie am Anfang einer Messe dient der Besinnung auf die Existenz Gottes und auf die eigene Existenz vor Gott. Es gleicht einem bewussten Vor-Gott-Treten und beinhaltet zugleich die zuversichtliche Bitte um Gottes Beistand auf allen Wegen. So zeichnet sich das Kyrie musikalisch meist durch einen demütigen, ebenso hoffnungsvollen wie dankbaren Ausdruck aus.
Gloria
Als feierlicher Lobeshymnus drückt das Gloria mit seinem freudigen Charakter eine große Bewunderung für das Göttliche aus, wie es nicht nur in Spiritualität, sondern auch in unserem irdischen Alltag immer wieder aufscheint. Analog zu Beethovens Eröffnungsfanfare und seinen mal heroischen, mal anmutigen Tönen schwillt das »soulful Gloria« von sanften, loungigen Beats zu einer hymnischen Klangfülle an. Die jubelnden Singstimmen werden ergänzt von glänzenden Sounds der Blechbläser und einem Klangmeer der hohen Streichinstrumente.
Credo
Der ursprüngliche Text des Credos hat seine Wurzeln im alten Tauf-Glaubensbekenntnis aus Jerusalem (»ich glaube...«) und entwickelte sich in der römisch-katholischen Kirche zu einem kollektiven Bekenntnis, auch in Abgrenzung zu Irrlehren. Beethovens wuchtige Vertonung unterstreicht die Bedeutung der starken Grundfesten des Glaubens. Auch im Credo der »Soulful Missa« begegnet uns ein kantiger, fast technoartiger Grundbeat, gefolgt von einem Marsch-Rhythmus der Snare Drums und hervorstechenden Paukenschlägen. Wie auch bei Beethoven finden jedoch auch die leisen Töne ihren Platz, hier in Form von zarten Naturklängen von Regenrohr, Woodblocks und karibischen Maultrommeln.
Sanctus
Das Sanctus ist wie das Gloria ein Lobpreis des Heiligen, jedoch mit einer anderen Färbung. An späterer Stelle in der Messe, nach dem Credo, stehend, spricht es von der Teilhabe am Himmlischen, vom menschlichen Teilsein im Wesen Gottes. Musikalisch verkörpert das Sanctus deshalb häufig die Vorstellung von jubelnden himmlischen Heerscharen. Das Benedictus (der zweite Teil des Sanctus) der »Soulful Missa« klingt gegen Ende glitzernd, berauschend, fast weihnachtlich.
Agnus Dei
Wörtlich übersetzt bedeutet Agnus Dei »Lamm Gottes«. Der Titel ist dem alten Bild des ›Sündenbocks‹ entlehnt, auf den metaphorisch Schuld übertragen wurde, so dass der Weg zum Friedensschluss geebnet war. Im letzten Teil seiner Messe vertont Beethoven zur Zeit der Napoleonischen Kriege seine innigste Sehnsucht nach »innerem und äußeren Frieden«, wie er selbst darüber sagte. Musikalisch kommt die »Soulful Missa« der »Missa solemnis« im Agnus Dei am nächsten. Der Themenkopf wurde fast wörtlich übernommen. Die Rekomposition endet mit einem erlösten Schluss. Er verdeutlicht eindrücklich die Überzeugung, die A Song For You mit einem ihrer großen Idole, der Soul-Sängerin Erykah Badu, teilen:
»Music is bigger than religion. Music is bigger than government. Music is freedom.«
– »Musik ist größer als Religion. Musik ist größer als staatliche Macht. Musik ist Freiheit.«
Text: Almut Wolfart
Vokaltexte
Kyrie
I know you need it – a melody of hope, a timeless chant of love, let it fill you up.
Bless us with your light!
May we all move with grace, abundance every day, embrace tribulations.
Rising sunshine over me with your blessings.
King! I wish to grow and you offer that.
With a new dawn I see a promise lives in the way, echoes of a yesterday, sings prosper.
Let it be known, sing it loud from the top of the mountains.
Spirit taking over me, my heart syncs with you, let me drift into a dream.
In quiet moments reflections sway, a mirror to the times we have known, but I won’t let it go.
Gloria
[Teilweise Rap-Text, evtl. abweichend improvisiert]
Glory! Glory!
In you and I, I see the light, ’cause we’re coming together.
I’m proud of what I am, thanks to Mum and Dad
In you I found glory, internal glory, eternal glory.
Oh, yes, I did know, this is not a dream, I can’t believe this is not a dream.
Meet me in the garden of your splendour.
Lift me higher, I will follow spirit, it’s my heart.
What will be is beyond our control, it will be about glory.
I’m in awe, you were guided by the hand of love.
Credo
Hold on to me now, hold on to love, hold on to faith, hold on to us.
Endure the seasons, even when you think, you can no more.
Free them, freedom, my mind, control.
Darkest. Moments. Only. Human. Trials. And. Triumphs.
Know that you are loved.
In the quiet depths of my soul there’s a fire for harmony.
Maybe it’s fate, hope is innate.
Start forgiveness on that note with your self – faith!
Know that you are cherished, wrapped in love!
When the symphony brings clarity, music got the spirit, music got joy.
Music life’s spirit, music I’ve truth.
Sanctus
Seek, begin, move toward the center, eternal being.
Timeless presence, everlasting soul, a softness in your stride as you evolve.
Seek, illuminate your path, amidst the dark.
In every heartbeat your grace is crowned, ah! Hosanna!
You can move forward, forgive yourself, we sing, let it be known.
You’ve found the peace you need.
I feel a sense of ease, your light shines over me.
Darkness, a distant dream, a fire in my soul.
I found you in my heart, you where there from the start.
Through harmony you spoke to me so deeply, it lives through me.
Your God is your God, it’s been written, look to the stars, there’s
perfection starts with your first breath, it will never end, ah!
Benedictus! Benedictus!
Agnus Dei
Agnus Dei qui tollis peccata mundi. Miserere nobis.
God, love, more empathy, more peace.
Glory shining through you and me.
In this dance of existance the song of my soul under your moon, that’s where I wanna be.
There’s beauty, the universe is urging us, oh!
So look around within into my heart! With this sign of life shine bright!
It’ll be hard, may your river flow through hard times.
My love will tower over us, you and I, you and I.
Yes, I see you and you see me, all love, it’s all love.
We are bound in our spirits, we are dancing under the stars.
You can find the true meaning of love. Stay curious and open to everything.
It’s all love! It’s all love!
Stephanie Ilova: Interview
Stephanie Ilova
im InterviewDie Choreografin des Tanzensembles Movement Seven, Stephanie Ilova, hat sowohl die drei großen Abschnitte Kyrie, Credo und Agnus Dei für das Projekt choreografiert, als auch für jedes der insgesamt fünf ›Chapters‹ kleine Kurzfilme als Einspieler in der Aufführung erschaffen.
Wie gestaltet sich das Zusammenwirken deiner choreografischen Arbeit mit dem Kollektiv A Song For You, insbesondere bei »A Soulful Missa«?
In der Arbeit mit ASFY bringen wir Menschen, die eigentlich singen, zum Tanzen, und fordern die Mitglieder des Chors immer wieder heraus, ihr künstlerisches Repertoire auch um Performance zu erweitern. Mir als professionelle Tänzerin und Choreografin macht es sehr viel Spaß, mit Menschen zu arbeiten, die normalerweise nicht mit Tanz in Verbindung stehen.
In Bezug auf »A Soulful Missa« und die Zusammenarbeit mit ASFY steht die Begegnung auf Augenhöhe besonders im Fokus. Wir sind ein BIPoC-Kollektiv, und gerade in Kontexten von tradierter europäischer Geschichte geht es darum, Momente auf Augenhöhe zu finden und Repräsentation zu schaffen.
Welche Rolle spielt deine Choreografie dabei?
Je interdisziplinärer eine Performance ist, desto spannender ist sie! Wir versuchen, die zwei Kunstformen – Musik und Tanz – gleichwertig nebeneinander zu stellen, weil sie auch für unsere Performances gleichwertig wichtig sind. Jede:r hat einen anderen Zugang zu Kunst. Tanz ist eines der Medien, das Menschen besonders gut abholt. Jeder Mensch hat einen Körper und kann sich mit Tanz identifizieren. So wie Musik eine universelle Sprache ist, ist es auch Tanz.
Für »A Soulful Missa« wurde die grundsätzliche fünfteilige Form der »Missa solemnis« Beethovens übernommen und in fünf große »Chapter« umgewandelt. Die Überschriften des Originals bleiben Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus und Agnus Dei. Beeinflusst der Beethoven-Hintergrund auch dich als Choreografin?
Ich habe mich im Vorfeld hingesetzt und überlegt, was bedeutet das eigentlich? Wofür steht das in der Messe normalerweise? Ich habe mir Noahs Reinterpretation durchgelesen und mir die Musik angehört. Jede:r kennt Beethoven, die »Missa solemnis« ist ein Stück Musikgeschichte. Überhaupt die Ehre zu haben, das zu bearbeiten, seinen eigenen Senf dazuzugeben und die eigene Kunstform und Kunstsprache damit zu vereinigen, hat sich nach einer großen Verantwortung angefühlt. Wie kann man damit umgehen? Wie wird man einem Beethoven-Stück gerecht, aber wie werden wir auch unserem Hintergrund gerecht? Es ist also ein großer Einfluss gewesen!
Vor jedem Kapitel der Aufführung von »A Soulful Missa« werden wir kurze Einspieler erleben, die du als Regisseurin gestaltet hast. Was ist die Idee der Videos und was sollen sie vermitteln?
Während Orchester und Chor pausieren, werden fünf Kurzfilme ohne Musik und mit jeweils einem Gedicht präsentiert. Vor allem in diesen Gedichten, geschrieben von mir und meiner Freundin und ASFY-Mitglied Sorvina Carr, haben wir uns damit auseinandergesetzt, was Kyrie, Gloria, Credo etc. bedeuten – in Beethovens Messe, im Allgemeinen in Messen und in der Interpretation von ASFY. Es geht sehr viel um ›reclaming‹, also Ermächtigung und Repräsentation.
Gemeinsam mit dem Videografen Shawn Fitzgerald Ahern, der selbst Tänzer und Choreograf ist und wunderschöne Tanzfilme produziert, durften wir im Konzerthaus in Berlin die Videos drehen, was natürlich auch als Ort viele Bilder hochkommen lässt. Die Kurzfilmreihe habe ich unter dem Arbeitstitel »Monument« laufen lassen. Schon die »Missa solemnis« ist ein Monument der Musikgeschichte. Die Fragestellung, die sich durch alle Videos zieht, ist: Was sehen wir in unserer Gesellschaft als Monument? Zu wem schauen wir auf? Wie können wir vor allem für ›black and brown bodies‹ im Kontext von so traditionsreicher europäischer, weißer Geschichte so etwas wie Augenhöhe, Selbstbestimmung, Gleichberechtigung schaffen? Darum geht es in den Videos.
Wir danken den Mitgliedern des Freundeskreises
- MÄZEN
Arndt und Helmut Andreas Hartwig (Bonn)
- PLATIN
Dr. Michael Buhr und Dr. Gabriele Freise-Buhr (Bonn)
Olaf Wegner (Bad Honnef)
Wohnbau GmbH (Bonn)
- GOLD
LTS Lohmann Therapie-Systeme AG (Andernach)
Andrea und Ekkehard Gerlach (Bonn)
Hans-Joachim Hecek und Klaus Dieter Mertens (Meckenheim)
Dr. Axel Holzwarth (Bonn)
Dr. Thomas und Rebecca Ogilvie (Bonn)
Roland und Irina Stoffels (Bonn)
- SILBER
Bernd Böcking (Wachtberg)
Dr. Sigrun Eckelmann† und Johann Hinterkeuser (Bonn)
Hans-Joachim Hecek und Klaus Dieter Mertens (Meckenheim)
Dr. Stefanie Montag und Dr. Stephan Herberhold (Bonn)
Jannis Ch. Vassiliou und Maricel de la Cruz (Bonn)
- BRONZE
Jutta und Ludwig Acker (Bonn) * Dr. Frauke Bachler und Hans-Dieter Hoppe (Rheinbach) * Dr. Rainer und Liane Balzien (Bonn) * Munkhzul Baramsai und Frank Voßen (Bonn) * Christina Barton van Dorp und Dominik Barton (Bonn) * Prof. Dr. Christa Berg (Bonn) * Prof. Dr. Arno und Angela Berger (Bonn) * Klaus Besier (Meckenheim) * Ingeborg Bispinck-Weigand (Nottuln) * Dr. Ulrich und Barbara Bongardt (Bonn) * Anastassia Boutsko (Köln) * Anne Brinkmann (Bonn) * Ingrid Brunswig (Bad Honnef) * Lutz Caje (Bramsche) * Elmar Conrads-Hassel und Dr. Ursula Hassel (Bonn)* Ingeborg und Erich Dederichs (Bonn) * Geneviève Desplanques (Bonn) * Irene Diederichs (Bonn) * Dr. Colin und Elisabeth Dürkop (Sankt Augustin) * Christel Eichen und Ralf Kröger (Meckenheim) * Dr. Gabriele und Ulrich Föckler (Bonn) * Prof. Dr. Eckhard Freyer (Bonn) * Andrea Frost-Hirschi (Spiez/Schweiz) * Johannes Geffert (Langscheid) * Silke und Andree Georg Girg (Bonn) * Margareta Gitizad (Bornheim) * Marta Gutierrez und Simon Huber (Bonn) * Cornelia und Dr. Holger Haas (Bonn) * Sylvia Haas (Bonn) * Christina Ruth Elise Hendges (Bonn) * Renate und L. Hendricks (Bonn) * Heidelore und Prof. Werner P. Herrmann (Königswinter) * Dr. Monika Hörig * Georg Peter Hoffmann und Heide-Marie Ramsauer (Bonn) * Dr. Francesca und Dr. Stefan Hülshörster (Bonn) * Hedwig Hupp (Neunkirchen-Seelscheid) * Karin Ippendorf (Bonn) * Angela Jaschke (Hofheim) * Dr. Michael und Dr. Elisabeth Kaiser (Bonn) * Agnieszka Maria und Jan Kaplan (Hennef) * Dr. Hiltrud Kastenholz und Herbert Küster (Bonn) * Dr. Reinhard Keller (Bonn) * Dr. Ulrich und Marie Louise Kersten (Bonn) * Rolf Kleefuß und Thomas Riedel (Bonn) * Dr. Gerd Knischewski (Meckenheim) * Norbert König und Clotilde Lafont-König (Bonn) * Sylvia Kolbe (Bonn) * Dr. Hans Dieter und Ursula Laux (Meckenheim) * Ute und Dr. Ulrich Kolck (Bonn) * Manfred Koschnick und Arne Siebert (Bonn) * Lilith Küster und Norbert Matthiaß-Küster (Bonn) * Ruth und Bernhard Lahres (Bonn) * Renate Leesmeister (Übach-Palenberg) * Gernot Lehr und Dr. Eva Sewing (Bonn) * Traudl und Reinhard Lenz (Bonn) * Moritz Magdeburg (Brühl) * Heinrich Meurs (Swisttal-Ollheim) * Heinrich Mevißen (Troisdorf) * Dr. Dr. Peter und Dr. Ines Miebach (Bonn( * Karl-Josef Mittler (Königswinter) * Dr. Josef Moch (Köln) * Esther und Laurent Montenay (Bonn)* Katharina und Dr. Jochen Müller-Stromberg (Bonn) * Dr. Gudula Neidert-Buech und Dr. Rudolf Neidert (Wachtberg) * Gerald und Vanessa Neu (Bonn) * Lydia Niewerth (Bonn) * Dr. Natalie und Hinrich Paulsen (Bad Honnef) * Carol Ann Pereira (Bonn) * Gabriele Poerting (Bonn) * Dr. Dorothea Redeker und Dr. Günther Schmelzeisen-Redeker (Alfter) * Ruth Schmidt-Schütte und Hans Helmuth Schmidt (Bergisch Gladbach) * Bettina und Dr. Andreas Rohde (Bonn) * Astrid und Prof. Dr. Tilman Sauerbruch (Bonn) * Monika Schmuck (Bonn) * Markus Schubert (Schkeuditz) * Simone Schuck (Bonn) * Petra Schürkes-Schepping (Bonn) * Dr. Manfred und Jutta von Seggern (Bonn) * Dagmar Skwara (Bonn) * Prof. Dr. Wolfram Steinbeck (Bonn) * Michael Striebich (Bonn) * Dr. Corinna ten Thoren und Martin Frevert (Bornheim) * Verena und Christian Thiemann (Bonn) * Silke und Andreas Tiggemann (Alfter) * Katrin Uhlig (Bonn) * Renate Wirtz (Wachtberg) * Dr. Bettina und Dr. Matthias Wolfgarten (Bonn)
Biografien
A Song For You
BiografieA Song For You, herausragendes Vokalensemble aus Berlin, leistet mit seinem Debütalbum »Home« Pionierarbeit für eine neue Vision der Chormusik. A Song For You vereint über 50 Künstler:innen aus der ganzen Welt. Gemeinsam wird es von Noah Slee, einem Soul-Musiker, Songwriter und Produzent aus Neuseeland, und Dhanesh Jayaselan geleitet. Das Kollektiv entzieht sich jeglicher Kategorisierung und bewegt sich in einer Klangwelt zwischen Neo-Soul, R&B und Gospel. A Song For You zelebriert die reiche Vielfalt der Berliner Musiklandschaft und bietet gleichzeitig eine kritische Plattform für unterrepräsentierte Stimmen und BIPoC-Erzählungen.
In den letzten zwei Jahren hat das Ensemble die Aufmerksamkeit der Berliner Kunstszene auf sich gezogen, vor allem mit seinem Debütkonzert 2022 in der kultigen Volksbühne, das sofort ausverkauft war, obwohl die Gruppe nur durch Mundpropaganda bekannt war. Das Debütalbum »Home« wurde 2024 in Zusammenarbeit mit dem renommierten Berliner Produzenten S. Fidelity herausgebracht. Es enthält Kollaborationen mit Künstler:innen wie Theo Croker, Annahstasia, Moses Yoofee, Madison McFerrin und vielen mehr; sowie mit einer Vielzahl von Künstler:innen innerhalb des Ensembles wie Noah Slee, Aka Kelzz, Johnny Kulo, MERON, zoudè, Nando The Native, Monica Mussungo, D.$ahin und Lyriya.
- Besetzung: Sänger:innen A Song For You
Allysa Grace, Aphrodite Funmilayo Kouantri, Asmarina Koray, Calvin Bynum, Charlotte Colace, Daulat Winter Holan Gultom, Dilek Sahin, Fernando Morales, Freddy.K, Idil N Dönmez, Julian Wahlberg, Layana Flacks, Leila Bostic, Mathea Sobejana, Melisa Eisenhauer, Naomi Lwanyaga, Noah Slee, Pearl Abbey-Obaro, Ramona Gottwald, Rosette Belesi, Schani Todgerel, Solome Gebreyes, Tamera Vinhas da Silva, Usama Siddiq
- Besetzung: Tänzer:innen Movement Seven
Blackpearl De Almeida Lima, Stephanie Benze, Sydney Rabin, Sharlan Adams
Beethoven Orchester Bonn
BiografieGemeinsam mit dem Publikum entdecken das Beethoven Orchester Bonn und sein Dirigent Dirk Kaftan auf höchstem Niveau musikalische Welten aus allen Epochen und Kulturkreisen. Das Orchester versteht sich dabei als leidenschaftlicher Botschafter Beethovens. Neben der Arbeit mit internationalen Solist:innen richtet sich der Fokus auf die Erarbeitung historischen Repertoires, auf interkulturelle Projekte sowie partizipative und pädagogische Konzerte.
Exemplarisch für die Arbeit des Orchesters standen in der Vergangenheit außergewöhnliche Konzertprojekte und verschiedene mit Preisen ausgezeichnete. Die erste gemeinsame Produktion mit Dirk Kaftan, Beethovens »Egmont«, wurde 2020 mit dem OPUS KLASSIK ausgezeichnet.
2021 wurde das Beethoven Orchester vom UN-Klimasekretariat (UNFCCC) zum »United Nations Climate Change Goodwill Ambassador« ernannt. Dies ermöglicht es dem Orchester, gemeinsam mit dem Klimasekretariat neue Formen nachhaltiger Kulturarbeit im Sinne der 2017 formulierten 17 Nachhaltigkeitsziele der UN zu entwickeln.
- Besetzung Beethoven Orchester Bonn
Violine 1
Artur Chermonov (Konzertmeister), Jaehyeong Lee, Irakli Tsadaia, Theresia Veale, Ieva Hieta, Hitoshi Ooka, Anna Putnikova, Noori NahVioline 2
Dorothea Stepp, Melanie Torres-Meißner, Keunah Park, Kristina Nukii, Vivien Wald, Alexandra SamedovaViola
Tigran Sudzhijants, Martin Wandel, Michael Bergen, Thomas Plümacher, Johannes WeethCello
Grigory Alumyan, Se-Eun Hyun, Johannes Rapp, Caroline SteinerKontrabass
Róbert Grondžel, Maren Rabien, Peter CenderFlöte
Lucas Spagnolo, Eva ThiebaudOboe
Keita Yamamoto, Stanislav ZhukovskyyKlarinette
Amelie Bertlwieser, Florian GyßlingFagott
Thomas Ludes, Lorenz HofmannHorn
Gillian Williams, Daniel Lohmüller, Rohan Richards, Joseph RauchTrompete
Linus Fehn, Bernd Fritz, Jürgen Schild*Posaune
Oliver Meißner, Gerhard Lederer, Nándor NémetiHarfe
Renske Tjoelker*Schlagzeug
Markus Knoben, Peter Hänsch, Thorsten Blumberg*, Michael Schmidt** als Gast
Dirk Kaftan
DirigentSeit Sommer 2017 ist Dirk Kaftan Generalmusikdirektor des Beethoven Orchester Bonn und der Oper Bonn. Für das Beethoven-Jubiläumsjahr 2020 war er Initiator und Motor für eine ganze Reihe von Projekten wie den »Beethoven Lounges«, »Hofkapelle« und »Beethoven Moves!«, die sich mit dem großen Bonner Sohn beschäftigten.
Kaftans Repertoire ist breit und reicht von stürmisch gefeierten Beethoven-Sinfonien bis zu interkulturellen Projekten. Kaftan ist an großen Häusern und Orchestern gern gesehener Gast, u. a. beim Bruckner-Orchester Linz, beim Ensemble Modern und mit einem vielbeachteten »Tristan« an der Staatsoper Hannover. Seine Arbeit wird von Publikum und Kritik gleichermaßen geschätzt, hochgelobte CDs liegen vor.
»Auf Menschen zugehen«, »Kräfte bündeln«: Das ist wichtig für den Bonner Generalmusikdirektor. Ob im Umgang mit Musiker:innen oder im Kontakt mit dem Publikum: Dirk Kaftan wünscht sich, dass Musik immer als wesentlicher Teil des Lebens wahrgenommen wird – sie ist eine Einladung zum Mitdenken und Mittun.
Konzerttipps
Awareness
Awareness
Wir – das Beethovenfest Bonn – laden ein, in einem offenen und respektvollen Miteinander Beethovenfeste zu feiern. Dafür wünschen wir uns Achtsamkeit im Umgang miteinander: vor, hinter und auf der Bühne.
Für möglicherweise auftretende Fälle von Grenzüberschreitung ist ein internes Awareness-Team ansprechbar für Publikum, Künstler:innen und Mitarbeiter:innen.
Wir sind erreichbar über eine Telefon-Hotline (+49 (0)228 2010321, im Festival täglich von 10–23 Uhr) oder per E-Mail (achtsamkeit@beethovenfest.de).
Werte und Überzeugungen unseres Miteinander sowie weitere externe Kontaktmöglichkeiten können hier auf unserer Website aufgerufen werden.
Das Beethovenfest Bonn 2024 steht unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst.
Programmheftredaktion:
Sarah Avischag Müller
Noomi J. Bacher
Die Texte von Almut Wolfart sind Originalbeiträge für dieses Programmheft.