Gedenkkonzert: Karlrobert Kreiten

»Karlrobert Kreiten war eines der größten Klaviertalente, die mir persönlich begegnet sind. Wäre er nicht durch das Nazi-Regime kurz vor Kriegsende hingerichtet worden, so hätte er, ohne Zweifel, seinen Platz als einer der größten deutschen Pianisten eingenommen. Er bildete die verlorene Generation, die fähig gewesen wäre, in der Reihe nach Kempff und Gieseking zu folgen.«

Claudio Arrau, der große Pianist des 20. Jahrhunderts, erinnert sich in diesen Worten an Karlrobert Kreiten – ein junges Klaviertalent, dessen Karriere gerade an Fahrt gewann, als sein Leben durch das nationalsozialistische Regime brutal beendet wurde. Kreiten wurde 1916 in Bonn geboren. Aufgrund einer Denunziation wurde er kurz vor einem Konzert verhaftet und wenig später am 7. September 1943 hingerichtet. Zu seinem 80. Todestag möchten wir an den Bonner erinnern.

Taggleich jährt sich auch die Verhaftung der Flötistin und Oppositionellen Maria Kolesnikowa in Belarus. Hans Hinterkeuser, Experte für das Erbe Kreitens, kuratiert mit den Künstler:innen aus Deutschland und Belarus einen Abend des Gedenkens und der Solidarität mit den Opfern der Diktaturen damals und heute. Kammermusik von Ludwig van Beethoven, Robert Schumann, Hanns Eisler und anderen Komponisten wechselt sich ab mit Zeitdokumenten aus dem Leben Kreitens, gelesen von Laurenz Leky.

Wenige Tondokumente von Kreiten haben überlebt. Hier können Sie seine Interpretation der Nocturne cis-Moll von Frédéric Chopin hören, die 1934 in Düsseldorf aufgenommen wurde. Auf der Seite karlrobertkreiten.de finden Sie mehr Informationen zur Biographie des Pianisten.

In Kooperation mit dem Beethoven-Haus Bonn