Fazıl Says fünfte Sinfonie mit dem Orchester und der Dirigentin, die sie 2022 uraufgeführt haben – und die für die mitreißende, kulturverbindende Kraft von Says Musik brennen.
Fr. 13.9.
19.30 Uhr, Universität Bonn, Aula
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
- Orchester
- Vergangene Veranstaltung
- € 68 / 48 / 28
Mitwirkende
- Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
- Julia Hagen Violoncello
- Nil Venditti Dirigentin
Programm
»Umoja«. Anthem of Unity for Orchestra
Cellokonzert e-Moll op. 85
Sinfonie Nr. 5
18.45 Uhr Einführungsgespräch mit Michael Struck-Schloen
Auf einen Blick
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Beschreibung
Vor zwei Jahren wurde sie nach einem furiosen Abschlusskonzert beim Beethovenfest Bonn mit dem Beethoven-Ring geehrt. Nun kehrt Julia Hagen mit Elgars elegischem Cellokonzert nach Bonn zurück. Auch Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen ist ein Stammgast des Beethovenfests. Zusammen mit der jungen italienisch-türkischen Dirigentin Nil Venditti setzt sich das Orchester seit langem für die mitreißende Sinfonik Fazıl Says ein. Mehrere seiner Werke haben die Musiker:innen zur Uraufführung gebracht – auch die fünfte Sinfonie. Der türkische Komponist verarbeitet darin Ereignisse unserer Zeit wie die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg ebenso wie die Geschichte seines Heimatlands, indem er den Opfern der ethnisch-religiösen Pogrome von 1955 ein Denkmal setzt. Als Ouvertüre steht den Werken Valerie Colemans Hymne der afroamerikanischen Kultur »Umoja« (Swahili für »Gemeinschaft«) voran.
Konzertmitschnitt durch Deutschlandfunk Kultur
Veranstaltungsort
Universität Bonn, Aula
Am Hof 1
53113 Bonn
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Weitere Infos
Digitales Programmheft
Fr. 13.9.
19.30 Uhr, Universität Bonn, Aula
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
Mitwirkende
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
Julia Hagen Violoncello
Nil Venditti Dirigentin
Programm
Valerie Coleman (*1970)
»Umoja«
Edward Elgar (1857–1934)
Cellokonzert e-Moll op. 85
I. Adagio – Moderato
II. Lento – Allegro molto
III. Adagio
IV. Allegro – Moderato – Allegro, ma non troppo – Poco più lento
Pause
Fazıl Say (*1970)
Sinfonie Nr. 5 op. 102
I. Revolts and Longings (İsyanlar ve Özlemler)
II. Elegy
III. Tree of Life (Hayat Ağacı)
- Über den Konzertabend
Konzertdauer: ca. 100 Minuten
Gastronomisches Angebot vor Ort
18.45 Uhr Einführungsgespräch mit Michael Struck-Schloen
Zusätzlich zu Blumen schenken wir den Künstler:innen Blüh-Patenschaften, mit deren Hilfe in der Region Bonn Blumenwiesen angelegt werden.
- Rundfunkmitschnitt
Einleitung
In tempore belli
Einleitung»Missa in tempore belli«, eine »Messe in Kriegszeiten« hat Joseph Haydn 1796 für den Fürsten Esterházy komponiert. Der berühmte Beiname wurde zum Symbol dafür, dass Musik seit der Französischen Revolution nicht mehr nur militärische Siege und geopolitische Veränderungen aus der Sicht der Herrschenden formuliert. Zu ihren Themen wurden nun auch die existenziellen Nöte der Bevölkerung, und immer wieder hat die Musik seither die Rolle der Mahnerin übernommen. Das Cellokonzert von Edward Elgar entstand kurz nach dem Ersten Weltkrieg unter dem Eindruck des Zivilisationsbruchs, der den Vorzeigekomponisten des British Empire nachhaltig erschütterte. Hundert Jahre später reagiert der türkische Komponist Fazıl Say mit seiner fünften Sinfonie auf die Auswirkungen von Krieg, Pandemie und religiös motiviertem Rassismus in unserer Gegenwart. Die junge italienisch-türkische Dirigentin Nil Venditti kehrt zu dem Werk zurück, das sie vor zwei Jahren mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen uraufgeführt hat. Am Ende aber stimmt Say einen Hymnus an das Leben an – so wie die Amerikanerin of Colour Valerie Coleman, die in ihrem Orchesterstück »Umoja« von 2019 an die Einheit und das friedliche Miteinander aller Menschen appelliert.
Coleman: »Umoja«
Valerie Coleman
»Umoja«- Uraufführung
2019, Philadelphia Orchestra
- Besonderheit
Schon seit 20 Jahren entwickelt Coleman verschiedene Formen und Besetzungen dieses Stücks, die alle miteinander verwandt sind.
»Umoja« – der Ruf nach Einheit
»Als Kind habe ich im Jugendorchester gespielt, zusammen mit vielen Afroamerikaner:innen. Aber im Laufe der Zeit, während meines Studiums, war ich irgendwann die einzige im Orchester. Da habe ich mich gefragt, was hier eigentlich vorgeht. Und mir wurde klar, dass wir Vorbilder brauchen.« So hat es die Flötistin und Komponistin Valerie Coleman 2006 dem Sender NPR geschildert. Immerhin ist in den letzten Jahren ein bisschen Bewegung gekommen in die ›weiß‹ dominierte Klassikszene – und sicher hatte die ›Black Lives Matter‹-Bewegung daran ihren Anteil. Schwarze Komponisten und Komponistinnen wie Samuel Coleridge Taylor, Florence Price oder William Grant Still werden wiederentdeckt und eingespielt, es gründen sich Orchester mit People of Color. Auch Coleman hat 1997 ein Zeichen gesetzt, als sie unter dem Namen Imani Winds ein Bläserquintett mit afroamerikanischen Musiker:innen gründete, das sich der Musik ganz unterschiedlicher Kulturkreise mit einem gewichtigen Anteil von afrikanischer, latein- und nordamerikanischer Musik widmet.
Festmusik für Kwanzaa
Coleman stammt aus Louisville (Kentucky) im Südosten der USA, wuchs nach dem Tod des Vaters bei der alleinerziehenden Mutter auf. Sie lernte als Kind das Spiel auf der Querflöte und hat schon als 14-Jährige mehrere Sinfonien komponiert. Ihren ›Master’s Degree‹ erhielt sie am Mannes College of Music in New York City – spätestens dann wurde ihr vermutlich klar, dass sie selbst eine Art ›role model‹ für Schwarze Musiker:innen sein konnte. Ihr bekanntestes Werk »Umoja« hat sie in der Urform als schlichten Frauenchor für das Kwanzaa-Fest geschrieben. Dieser Feiertag wurde 1966 in der Schwarzen Gemeinschaft in den USA begründet. Er soll den sozialen Zusammenhalt Schwarzer Menschen durch die Besinnung auf ihre kulturellen Werte stärken – darauf weist auch der Titel »Umoja« hin, nach dem Swahili-Wort für ›Einheit‹ oder ›Gemeinschaft‹. Die heute gespielte, sinfonisch ausgearbeitete Fassung entstand 2019 im Auftrag des Philadelphia Orchestra und seines Chefdirigenten Yannick Nézet-Séguin.
Melodien aus den Appalachen
In der ätherisch sanften Einleitung erklingt die »Umoja«-Melodie zuerst in der Solovioline, später in mehreren Orchesterinstrumenten, gefärbt durch die Musik aus dem Appalachen-Gebirge mit ihren europäischen und afrikanischen Einflüssen.
»Danach tanzt die Melodie und bewegt sich durch die Instrumentenfamilien«, schreibt Coleman im Vorwort der Partitur, »unterbrochen von dissonanten Passagen im Blech und Schlagzeug als Andeutung von Ungerechtigkeit, Rassismus und Hass, die in der heutigen Welt die Sehnsucht nach Stabilität bedrohen. […] Später kehrt das Thema als sanfte Erinnerung an Friedfertigkeit und Menschlichkeit zurück. Mit einem vom Blech geführten Tutti des Orchesters endet die Reise mit einem strahlenden Ruf nach Einheit, der mit der originalen Melodie verbunden ist.«
Elgar: Cellokonzert
Edward Elgar
Cellokonzert- Uraufführung
1919, London Symphony Orchestra
- Gut zu wissen
Das Cellokonzert ist Elgars letztes großes Werk.
Ein Konzert im Zeichen des Krieges
Die Sehnsucht nach Anerkennung und sozialem Aufstieg war zu allen Zeiten ein Antrieb für die Kunst – auch im Fall von Edward Elgar. Der für viele Kontinentaleuropäer ›britischste‹ aller Komponist:innen stammte zwar nicht aus der Unterschicht, sondern war der Sohn eines Musikalienhändlers aus der Gegend von Worcester in den West Midlands. Elgars Hauptberuf jedoch, das Komponieren, wurde weder vom Adel noch von Geschäftsleuten wirklich ernst genommen und galt als schwärmerische Liebhaberei. Behilflich bei der Karriere war ihm seine Frau Caroline Alice, die Tochter eines Generalmajors, die ihren Mann für den gesellschaftlichen Aufstieg ›trainierte‹ und den Selbstzweifler in seiner Laufbahn als Künstler ermutigte. So entwickelte sich Elgar nach schwierigen und erfolglosen Jahren allmählich zum anerkanntesten Komponisten des Königreichs, 1904 wurde er von Edward VII. zum Ritter geschlagen.
Künstlerische Verzweiflung
In dieser bemerkenswerten Aufstiegsgeschichte bildete der Erste Weltkrieg eine schmerzhafte Zäsur: Elgar empfand den Krieg als Vernichtung aller ›zivilisierten‹ Gesellschaftsformen und verfiel in eine tiefe Depression. Erst im letzten Kriegsjahr 1918 konnte er seine Antriebslosigkeit überwinden, im Herbst skizzierte er ein Cellokonzert, das im Oktober 1919 seine Premiere in der Londoner Queen’s Hall erlebte – mit mäßigem Erfolg. Tatsächlich war der herbstliche, melancholisch zurückblickende Grundzug des Werks auch kaum geeignet, beim Publikum Begeisterungsstürme zu entfachen.
Allen schnellen Sätzen geht eine längere Kadenz des Solocellos allein voraus, die an ein Opern-Rezitativ erinnert: sozusagen Meditationen eines Individuums angesichts der überstandenen Katastrophe. Dem ersten Rezitativ folgt ein Moderato in dem in England beliebten sanften Tonfall mit einem schlichten, melancholisch-wiegenden Hauptthema. Übergangslos folgen Rezitativ und Scherzo, eine brillante Studie in Tonwiederholungen mit fernen Anklängen an Felix Mendelssohn Bartholdys ›Elfentänze‹. Das Adagio gibt sich gesanglichen Melodien hin, während das Finale als der komplexeste Satz des Werks erscheint: mehrfach verschachtelt, immer wieder neu ansetzend, mit Erinnerungen an die vorangegangenen Sätze.
Obwohl Elgar noch gut vierzehn Jahre zu leben hatte, blieb das Cellokonzert sein letztes wichtiges Werk – das ergreifende Dokument eines schlichten Altersstils ohne Imponierzwang.
Say: Sinfonie Nr. 5
»Das Drama findet kein Ende«
Say: Sinfonie Nr. 5- Uraufführung
2022, Deutsche Kammerphilharmonie Bremen unter Nil Venditti
- Gut zu wissen
Zu den Themen dieser Sinfonie gehören auch die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine.
Wie politisch darf sich ein Künstler äußern – zumal in einem Land wie der Türkei, in dem Nationalismus, religiöse Ausgrenzungen und Menschenrechts-Verletzungen einen kritischen Stand erreicht haben? Für den aus Ankara stammenden Pianisten und Komponisten Fazıl Say jedenfalls sind persönliche Kommentare zu politischen Missständen in seinem Land ebenso selbstverständlich und notwendig wie seine Berufung auf die türkische Musiktradition, die viele seiner Werke prägt. Das hat ihm in der Türkei nicht nur Freunde gemacht. Sein Spott über islamische Bräuche auf Twitter brachte ihm 2012 eine Gefängnisstrafe wegen ›Verunglimpfung religiöser Werte‹ ein, die erst in der zweiten Instanz aufgehoben wurde. Werke wie die »Istanbul Sinfonie« oder der Zyklus »Gezi Park«, in dem Fazıl Say die Niederschlagung der Proteste in Istanbul 2013 anprangerte, weckten den Unmut der türkischen Behörden – und wurden im Westen als mutige Meinungsäußerung begrüßt.
Komponist mit Sendungsbewusstsein
Say kann sich solche Provokationen leisten. Als brillanter Pianist mit einem breiten und offenen stilistischen Spektrum vom Jazz bis zum klassischen Repertoire ist er mittlerweile ein Weltstar, der sich nicht den Mund verbieten lässt. Und deshalb wirkt er auch als Komponist nicht im sprichwörtlichen Elfenbeinturm, sondern setzt auf klare Botschaften und Verständlichkeit. Traditionelle Gattungen wie das Oratorium, das Solokonzert oder die Sinfonie, die von der Musik-Avantgarde lange als ›überkommene‹ Genres umgangen wurden, dienen Fazıl Say als künstlerisches Pendant zu den Sozialen Medien: Auf beiden ›Kanälen‹ will er seine Meinung äußern und zum Nachdenken anregen – auch in seiner fünften Sinfonie, die 2022 in Bremen von der Deutschen Kammerphilharmonie unter Leitung von Nil Venditti uraufgeführt wurde.
Musik zwischen Corona und historischem Pogrom
»Unser Geisteszustand während der Pandemie, der 2022 ausgebrochene Krieg, internationales Chaos … das Drama findet einfach kein Ende.«
So umschreibt der Komponist den Inhalt des ersten Satzes mit dem entsprechenden Titel »Umbrüche und Sehnsüchte«. Ein aggressiver Rhythmus, angefeuert von Pauken und dem türkischen Trommelpaar Kudüm, signalisiert die Bedrohung von Freiheit und Frieden, die auch die lyrischen Abschnitte vergiftet. Im zweiten Satz, der Elegie, erinnert Say an die »traumatischen Ereignisse des 6. und 7. September 1955, die heute genauso bedeutend sind wie damals«. Damit meint er die Pogrome an der nicht-muslimischen, vor allem griechischen Minderheit, die in Istanbul und anderswo Todesopfer und massive Zerstörungen zur Folge hatten. Im Adagio drammatico steigert sich der Satz sehr bildhaft bis zum brutalen Aufruhr, um zuletzt in die depressive Stimmung vom Anfang zurückzufallen.
Die positive Perspektive gibt der Komponist im Finale, das er »Baum des Lebens« nennt und das mit einem choralartigen Satz der Bläser beginnt:
»Er ist den Menschen gewidmet, die sich dem Leben verschrieben haben, […] eine Musik, die vom äußerst friedvollen Aksak-Rhythmus ausgeht und Erfahrungen von dramatischen Ereignissen, Trauer, Leid und gemeinsamen Glücksgefühlen in jeder Lebenssituation vermittelt.«
Text: Michael Struck-Schloen
Wir danken den Mitgliedern des Freundeskreises
- MÄZEN
Arndt und Helmut Andreas Hartwig (Bonn)
- PLATIN
Dr. Michael Buhr und Dr. Gabriele Freise-Buhr (Bonn)
Olaf Wegner (Bad Honnef)
Wohnbau GmbH (Bonn)
- GOLD
LTS Lohmann Therapie-Systeme AG (Andernach)
Andrea und Ekkehard Gerlach (Bonn)
Hans-Joachim Hecek und Klaus Dieter Mertens (Meckenheim)
Dr. Axel Holzwarth (Bonn)
Dr. Thomas und Rebecca Ogilvie (Bonn)
Roland und Irina Stoffels (Bonn)
- SILBER
Bernd Böcking (Wachtberg)
Dr. Sigrun Eckelmann† und Johann Hinterkeuser (Bonn)
Hans-Joachim Hecek und Klaus Dieter Mertens (Meckenheim)
Jannis Ch. Vassiliou und Maricel de la Cruz (Bonn)
- BRONZE
Jutta und Ludwig Acker (Bonn) * Dr. Frauke Bachler und Hans-Dieter Hoppe (Rheinbach) * Dr. Rainer und Liane Balzien (Bonn) * Munkhzul Baramsai und Frank Voßen (Bonn) * Christina Barton van Dorp und Dominik Barton (Bonn) * Prof. Dr. Christa Berg (Bonn) * Prof. Dr. Arno und Angela Berger (Bonn) * Klaus Besier (Meckenheim) * Ingeborg Bispinck-Weigand (Nottuln) * Dr. Ulrich und Barbara Bongardt (Bonn) * Anastassia Boutsko (Köln) * Anne Brinkmann (Bonn) * Ingrid Brunswig (Bad Honnef) * Lutz Caje (Bramsche) * Elmar Conrads-Hassel und Dr. Ursula Hassel (Bonn)* Ingeborg und Erich Dederichs (Bonn) * Geneviève Desplanques (Bonn) * Irene Diederichs (Bonn) * Dr. Colin und Elisabeth Dürkop (Sankt Augustin) * Christel Eichen und Ralf Kröger (Meckenheim) * Dr. Gabriele und Ulrich Föckler (Bonn) * Prof. Dr. Eckhard Freyer (Bonn) * Andrea Frost-Hirschi (Spiez/Schweiz) * Johannes Geffert (Langscheid) * Silke und Andree Georg Girg (Bonn) * Margareta Gitizad (Bornheim) * Marta Gutierrez und Simon Huber (Bonn) * Cornelia und Dr. Holger Haas (Bonn) * Sylvia Haas (Bonn) * Christina Ruth Elise Hendges (Bonn) * Renate und L. Hendricks (Bonn) * Heidelore und Prof. Werner P. Herrmann (Königswinter) * Dr. Monika Hörig * Georg Peter Hoffmann und Heide-Marie Ramsauer (Bonn) * Dr. Francesca und Dr. Stefan Hülshörster (Bonn) * Hedwig Hupp (Neunkirchen-Seelscheid) * Karin Ippendorf (Bonn) * Angela Jaschke (Hofheim) * Dr. Michael und Dr. Elisabeth Kaiser (Bonn) * Agnieszka Maria und Jan Kaplan (Hennef) * Dr. Hiltrud Kastenholz und Herbert Küster (Bonn) * Dr. Reinhard Keller (Bonn) * Dr. Ulrich und Marie Louise Kersten (Bonn) * Rolf Kleefuß und Thomas Riedel (Bonn) * Dr. Gerd Knischewski (Meckenheim) * Norbert König und Clotilde Lafont-König (Bonn) * Sylvia Kolbe (Bonn) * Dr. Hans Dieter und Ursula Laux (Meckenheim) * Ute und Dr. Ulrich Kolck (Bonn) * Manfred Koschnick und Arne Siebert (Bonn) * Lilith Küster und Norbert Matthiaß-Küster (Bonn) * Ruth und Bernhard Lahres (Bonn) * Renate Leesmeister (Übach-Palenberg) * Gernot Lehr und Dr. Eva Sewing (Bonn) * Traudl und Reinhard Lenz (Bonn) * Moritz Magdeburg (Brühl) * Heinrich Meurs (Swisttal-Ollheim) * Heinrich Mevißen (Troisdorf) * Dr. Dr. Peter und Dr. Ines Miebach (Bonn( * Karl-Josef Mittler (Königswinter) * Dr. Josef Moch (Köln) * Esther und Laurent Montenay (Bonn)* Katharina und Dr. Jochen Müller-Stromberg (Bonn) * Dr. Gudula Neidert-Buech und Dr. Rudolf Neidert (Wachtberg) * Gerald und Vanessa Neu (Bonn) * Lydia Niewerth (Bonn) * Dr. Natalie und Hinrich Paulsen (Bad Honnef) * Carol Ann Pereira (Bonn) * Gabriele Poerting (Bonn) * Dr. Dorothea Redeker und Dr. Günther Schmelzeisen-Redeker (Alfter) * Ruth Schmidt-Schütte und Hans Helmuth Schmidt (Bergisch Gladbach) * Bettina und Dr. Andreas Rohde (Bonn) * Astrid und Prof. Dr. Tilman Sauerbruch (Bonn) * Monika Schmuck (Bonn) * Markus Schubert (Schkeuditz) * Simone Schuck (Bonn) * Petra Schürkes-Schepping (Bonn) * Dr. Manfred und Jutta von Seggern (Bonn) * Dagmar Skwara (Bonn) * Prof. Dr. Wolfram Steinbeck (Bonn) * Michael Striebich (Bonn) * Dr. Corinna ten Thoren und Martin Frevert (Bornheim) * Verena und Christian Thiemann (Bonn) * Silke und Andreas Tiggemann (Alfter) * Katrin Uhlig (Bonn) * Renate Wirtz (Wachtberg) * Dr. Bettina und Dr. Matthias Wolfgarten (Bonn)
Biografien
- Julia Hagen, Violoncello
Natürlichkeit und Wärme, Vitalität und der Mut zum Risiko – solche Vorzüge werden regelmäßig genannt, wenn von Julia Hagens Spiel die Rede ist. Die 28-jährige Cellistin aus Österreich verbindet technische Souveränität mit einem hohen gestalterischen Anspruch und einer unmittelbar kommunikativen Musizierhaltung. Die leidenschaftliche Kammermusikerin arbeitet u. a. zusammen mit Igor Levit und Renaud Capuçon.
Zu den konzertanten Höhepunkten der Saison 2023/24 gehörten Konzerte mit der Dresdner Philharmonie unter Krzysztof Urbański mit einer anschließenden Europa-Tournee. Zudem gab sie ihr Debüt beim Orchestre Philharmonique de Radio France unter Mirga Gražinytė-Tyla, unter anderem mit Konzerten in der Philharmonie de Paris. Weitere Debüts führen die Musikerin auf eine Tournee durch die Schweiz mit den Wiener Symphonikern unter dem designierten Chefdirigenten Petr Popelka sowie zum Grafenegg Festival mit der Philharmonie Brno unter Dennis Russell Davies. Auch mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen tritt die Cellistin erstmals auf und gibt in Bremen ihr Debüt.
- Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen ist eines der international führenden Orchester und begeistert mit ihrem einzigartigen Musizierstil weltweit ihr Publikum. Künstlerischer Leiter ist seit 2004 der estnische Dirigent Paavo Järvi. Daneben ist seit Anfang 2022 der junge finnische Dirigent Tarmo Peltokoski der erste Principal Guest Conductor in der Geschichte des Orchesters. Ein Höhepunkt der Zusammenarbeit mit Järvi war das gemeinsame maßstabsetzende Beethoven-Projekt, auf das sie sich zehn Jahre konzentrierten. Ergebnis waren weltweit umjubelte Aufführungen sowie internationales Lob für die Einspielungen. Weitere große Zyklen widmete das Orchester Schumann, Brahms und Haydn. Für ihre Einspielungen und das einzigartige »Zukunftslabor«, gesellschaftlicher Entwicklungsmotor und inzwischen eine weltweite Bewegung, wurde Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen mit unzähligen Preisen wie Echo, Opus Klassik und Diapason d’Or geehrt. Seit Jahren pflegt das Orchester enge musikalische Freundschaften zu internationalen Solist:innen wie Christian Tetzlaff, Lang Lang, Janine Jansen, Igor Levit und Hilary Hahn.
Besetzung
Violine 1: Daniel Sepec (Konzertmeister), Timofei Bekassov, Stefan Latzko, Konstanze Lerbs, Hozumi Murata, Hanna Nebelung, Katherine Routley, Emma Yoon, Rebecca Beyer
Violine 2: Glenn Christensen, Matthias Cordes, Konstanze Glander, Zuzana Schmitz-Kulanova, Gunther Schwiddessen, Beate Weis, Kalliopi Rizou
Viola: Friederike Latzko, Klaus Heidemann, Anja Manthey, Jürgen Winkler, Barbara Linke Holická
Violoncello: Tristan Cornut, Marc Froncoux, Ulrike Rüben, Raphael Zinner, Rebecca Falk
Kontrabass: Matthias Beltinger, Juliane Bruckmann, Klaus Leopold
Flöte: Bettina Wild, Moritz Schulte, Ema Bajc
Oboe: Rodrigo Blumenstock, Ulrich König, Sophie Stein
Klarinette: Maximilian Krome, Oleg Shebeta-Dragan, Stephan Kronthaler
Fagott: Leah Blomenkamp, Nicole King, Yuumi Deger
Horn: Elke Schulze Höckelmann, Rupert Niggl, Peter McNeill Nicole Linning
Trompete: Philipp Baader, Bernhard Ostertag,
Posaune: Carl-Philipp Kaptain, Fabian Schmidt, Maximilian Winter
Tuba: Alexander Kritikos
Pauke: Jonas Krause
Schlagwerk: Gyöngyvér Nyilas, David Panzer, TomàsToral Pons
Harfe: Swantje Wittenhagen
Klavier: Per Rundberg
- Nil Venditti, Dirigentin
Die italienisch-türkische Dirigent Nil Venditti hat in den letzten Jahren enge Beziehungen zu vielen internationalen Orchestern geknüpft. Zu den Höhepunkten der letzten Spielzeiten zählen die Zusammenarbeit mit dem Orchestre de l’Opéra national de Paris, der Dresdner Philharmonie, dem Tonhalle-Orchester Zürich, der Irish National Opera sowie dem Orchestra della Toscana, dessen Erste Gastdirigentin sie bis Mai 2022 war.
Neben ihrer starken Affinität zum klassischen Kernrepertoire von Haydn, Mozart oder Beethoven und ihrem Engagement als Operndirigentin zeigt Nil Venditti ein ebenso großes Interesse an zeitgenössischen Programmen. Dabei führte sie in den letzten Spielzeiten insbesondere die Werke von Fazıl Say, Fabien Waksman, Lepo Sumera und Caroline Shaw auf. Darüber hinaus setzt sich die Dirigentin auch mit ungewöhnlichen Formaten für die Gewinnung neuer Zielgruppen für klassische Musik ein. Mit ihrem Dirigat beim Musikfest Bremen feierte Nil Venditti ihr umjubeltes Debüt bei Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen.
Konzerttipps
Mehr Cello
im BeethovenfestMehr Fazıl Say
im BeethovenfestAwareness
Awareness
Wir – das Beethovenfest Bonn – laden ein, in einem offenen und respektvollen Miteinander Beethovenfeste zu feiern. Dafür wünschen wir uns Achtsamkeit im Umgang miteinander: vor, hinter und auf der Bühne.
Für möglicherweise auftretende Fälle von Grenzüberschreitung ist ein internes Awareness-Team ansprechbar für Publikum, Künstler:innen und Mitarbeiter:innen.
Wir sind erreichbar über eine Telefon-Hotline (+49 (0)228 2010321, im Festival täglich von 10–23 Uhr) oder per E-Mail (achtsamkeit@beethovenfest.de).
Werte und Überzeugungen unseres Miteinander sowie weitere externe Kontaktmöglichkeiten können hier auf unserer Website aufgerufen werden.
Das Beethovenfest Bonn 2024 steht unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst.
Programmheftredaktion:
Sarah Avischag Müller
Noomi J. Bacher
Die Texte von Michael Struck-Schloen sind Originalbeiträge für dieses Programmheft.