Schostakowitschs letzte Sinfonie

Schostakowitsch bewahrte sich unter dem bedrückenden Sowjet-Regime eine künstlerische Freiheit und geistige Unabhängigkeit. Seine Musik zeugt von den Zivilisationskatastrophen des 20. Jahrhunderts – so auch seine letzte Sinfonie. Voller Zitate aus eigenen Werken, aus Opern Richard Wagners und Gioachino Rossinis scheint sie Bilanz zu ziehen. Zum Abschluss seiner diesjährigen Residenz spielt das Sitkovetsky Trio mit den drei Top-Schlagwerker:innen Vivi Vassileva, Pit Dahm und Maxime Pidoux die Kammerfassung dieser Sinfonie. Das Arrangement mit seiner spärlichen Streicherbesetzung, dem Klavierklang und vielfältigen Percussion-Instrumenten lässt die ganze Schärfe von Schostakowitschs Effekten hervortreten: Wie im Brennglas liegen Brutalität, Sarkasmus und Klage der Musik offen.